Erlen-Eschen-Wald bei Gutenberg nördlich Halle (FFH0119)

Erlen-Eschen-Wald bei Gutenberg © Daniela GüntherErlen-Eschen-Wald bei Gutenberg © Daniela Günther

Größe [ha]: 5
Landkreise und kreisfreie Städte: Saalekreis
Verwaltungseinheiten:Einheitsgemeinde Petersberg

Gebietsbeschreibung

Das FFH-Gebiet liegt nördlich Halle (Saale) nahe der Gemeinde Gutenberg in der Niederung des Gutenberger Baches im „Halleschen Ackerland“. Es handelt sich um einen natürlichen, zur Götsche hin entwässernden Bachlauf, der aber teilweise vertieft und begradigt wurde.

Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-RichtlinieTextfeld öffnenTextfeld öffnen

Lebensraumtypen und Flora

In dem kleinflächigen Gebiet wächst ein Bestand des FFH-LRT 91E0* Erlen-Eschenwälder (2 ha) mit einem bemerkenswert hohen Biotopbaum- und Totholzanteil. Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus) und Stiel-Eiche (Quercus robur) bilden die Baumschicht. In der Strauchschicht erscheinen Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus), Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna) und Feld-Ulme (Umus minor). Feuchtigkeit liebende Arten der Feldschicht sind Sumpf- und Ufer-Segge (Carex acutiformis, C. riparia), Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), Rauhaariges Weidenröschen (Epilobium hirsutum) und Giersch (Aegopodium podagraria).
An den Uferböschungen des Baches entwickelt sich der FFH-LRT 6430 Feuchte Hochstaudenfluren (0,3 ha). Es sind Säume mit Großem Mädesüß (Filipendula ulmaria), Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre), Zaun-Winde (Calystegia sepium), Rauhaarigem Weidenröschen (Epilobium hirsutum), Kohl-Kratzdistel (Cirsium oelraceum), Hopfen (Humulus lupulus), Berle (Berula erecta), Flügel-Braunwurz (Scrophularia umbrosa) und Bachbunge (Veronica beccabunga).

Fauna

Das bereits 1988 nachgewiesene und noch 2006 bestätigte reproduktive Vorkommen der Schmalen Windelschnecke (Vertigo angustior) wurde durch das 2005 angelegte Grabensystem durch Zerstörung von Teilen der Habitatflächen beeinträchtigt. Bei Nachsuchen 2011 gelangen keine Funde der Art mehr. In dem quellnassen Großseggenried im Norden des FFH-Gebietes wurde hingegen im gleichen Jahr eine individuenreiche Population der Bauchigen Windelschnecke (Vertigo moulinsiana) festgestellt.

Literatur: 42, 97, 522

verändert nach:

Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

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