Klebitz-Rahnsdorfer Feldsölle (FFH0234)

Feldsoll "Friedemanns Teich" © Kathrin HieberFeldsoll "Friedemanns Teich" © Kathrin Hieber

Größe [ha]: 326
Landkreise und kreisfreie Städte: Wittenberg
Verwaltungseinheiten:Einheitsgemeinde Stadt Zahna-Elster

Gebietsbeschreibung

Nordöstlich von Wittenberg im Übergang vom „Hoch-“ zum „Vorfläming“ erstreckt sich das FFH-Gebiet über drei Teilflächen zwischen Rahnsdorf und Klebitz bis östlich Klebitz. Es erfasst in der Ackerflur liegenden Kleingewässer. FFH-relevante Lebensraumtypen kommen im Gebiet nicht vor.

Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-RichtlinieTextfeld öffnenTextfeld öffnen

Fauna

Die Rotbauchunke (Bombina bombina) befindet sich hier in Sachsen-Anhalt an ihrer westlichen Verbreitungsgrenze und hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in der Elbaue. Die Vorkommen der Art in den Rahnsdorf-Klebitzer Feldsöllen sind die „südlichen Vorposten“ der sich nord- und ostwärts anschließenden Brandenburger Fläming-Population. Aus dieser Verbreitungssituation heraus ergibt sich die besondere naturschutzfachliche Bedeutung der Population im Gebiet.
Die Kleingewässer sind nur in niederschlagsreichen Jahren über die gesamte Fortpflanzungsperiode der Rotbauchunke wasserführend und fallen über längere Zeiten bis zu Jahren trocken. Die Feldsölle liegen inmitten von Äckern, was darauf hinweist, dass die Rotbauchunken zum Aufsuchen der Fortpflanzungsstätten diese intensiv genutzten Flächen überwinden. Offenbar sind die daraus resultierenden geringen Fortpflanzungsraten in der Lage, auch reproduktionslose Jahre zu kompensieren. So konnten im fast 10 Jahre lang trockenliegenden „Friedemanns Teich“ nach der Sanierung 2009/2010 im Folgejahr wieder erfolgreich reproduzierende Rotbauchunken festgestellt werden.
Weitere wertgebende Arten sind Kammmolch (Triturus cristatus), Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), Kreuzkröte (Bufo calamita), Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae), Moorfrosch (Rana arvalis) und mit nur vereinzelten Vorkommen der Laubfrosch (Hyla arborea). Beeinträchtigt werden die Gewässer durch die Abtrift von Mineraldünger und Pestiziden aus umliegenden Ackerkulturen.

Literatur: 137, 185, 263, 495, 550, 578

verändert nach:

Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

Links / Dokumente

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