Köhe westlich Winterfeld (FFH0185)

Köhe westlich Winterfeld © Nadine StillerKöhe westlich Winterfeld © Nadine Stiller

Größe [ha]: 46
Landkreise und kreisfreie Städte: Altmarkkreis Salzwedel
Verwaltungseinheiten:Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf

Gebietsbeschreibung

Am Nordrand der „Altmarkheiden“ im Übergang zur Landschaft der „Westlichen Altmarkplatten“ erstreckt sich nordöstlich von Beetzendorf der Niederungswaldkomplex der Köhe. Er ist eingebettet in umliegende Acker- und Kiefernwaldflächen auf höheren Lagen.

Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-RichtlinieTextfeld öffnenTextfeld öffnen

Lebensraumtypen und Flora

Vorherrschender Waldtyp im Niederungsgebiet ist der FFH-LRT 91E0* Erlen-Eschenwälder (38 ha), der als auffallend artenreicher Bestand entwickelt ist. Die Baumschicht wird im Wesentlichen durch Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Moor-Birke (Betula pubescens) und Stiel-Eiche (Quercus robur) aufgebaut. Im Unterstand und in der Strauchschicht treten Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus), Flatter- und Feld-Ulme (Ulmus laevis, U. minor), Hasel (Corylus avellana), Blutroter Hartriegel (Cornus sanguinea), Kreuzdorn (Rhamnus cathartica) und Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) auf. Auf die vom Grundwasser beeinflussten Standorte weisen in der Feldschicht Sumpf- und Winkel-Segge (Carex acutiformis, C. remota), Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Wolfstrapp (Lycopus europaeus), Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Blutweiderich (Lythrum salicaria), Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara), Sumpf-Pippau (Crepis paludosa), Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa) und Großes Mädesüß (Filipendula ulmaria) hin. Arten reicherer Standorte sind Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Moschuskraut (Adoxa moschatellina), Waldmeister (Galium odoratum), Ausdauerndes Bingelkraut (Mercurialis perennis), Einbeere (Paris quadrifolia), Dunkles und Echter Lungenkraut (Pulmonaria obscura, P. officinalis) sowie Echte und Hain-Sternmiere (Stellaria holostea, S. nemorum).
Kleinflächig sind in Randlage der Niederung und auf flachen Erhebungen innerhalb dieser Bestände der FFH-LRT 9130 Waldmeister-Buchenwald und des FFH-LRT 9160 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (zusammen ca. 2 ha) entwickelt.

Die Offenland-Lebensraumtypen wurden noch nicht erfasst. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass im und am Baarser Mühlbach und in der Purnitz die FFH-LRT 3260 Flüsse mit Wasservegetation und 6430 Feuchte Hochstaudenfluren ausgebildet sind.

Fauna

Im Gebiet und fortgesetzt in der Purnitz kommt der Fischotter (Lutra lutra) vor. Von den Fledermausarten nutzt die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) das Gebiet zur Nahrungssuche.

Im Baarser Mühlengraben wurde der Bitterling (Rhodeus amarus) nachgewiesen (Fangstatistik LHW). Ob es sich um einen reproduktiven Bestand handelt, ist gegenwärtig noch unklar. Auch das Bachneunauge (Lampetra planeri) kommt im Mühlengraben vor.

Literatur: 279

verändert nach:

Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

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