Teufelsgrund und Saalehänge

Teufelsgrund und Saalehänge © W.NeefTeufelsgrund und Saalehänge © W.Neef

Größe [ha]:13,79
Landkreise und kreisfreie Städte:Salzlandkreis
Verordnung vom:11. September 1967

Lage

Das NSG (70 - 125 m ü. NN) liegt ca. 1 km nördlich von Rothenburg im LSG "Saale".
Zum NSG gehören das steilhängig eingeschnittene Saaleseitentälchen des Teufelsgrundes und der südlich anschließende über 50 m hohe Saale-Steilhang als Teil des Durchbruchstals der Saale durch die Halle-Hettstedter Gebirgsbrücke.

Geologische Beschaffenheit

Im Saalehang und an der Nordseite des Teufelsgrundes lagern rote Sandsteine, Quarzit-Konglomerate und Kalkknauern der Unteren Mansfeldschichten (Rothenburg-Formation). Eine Felsterrasse ca. 10 m über der Saaleaue und nördlich des Teufelsgrundes ist ein Zeichen für den frühsaalekaltzeitlichen Salzke- (Salza-) Lauf. Weichselkaltzeitlicher Solifluktionslöß findet sich an den Tälchen und an den Unterhangpartien.

Vegetation

Bestimmend für das NSG ist im Bereich von Saalesteilhang und südexponierten Hang des Teufelsgrundes ein kleinräumiges Mosaik von Felsfluren, Trockenrasen und thermophilen Gebüschen. Die Sohle des Teufelsgrundes und dessen nordexponierter Hang werden durch edellaubholzreiche Gehölzbestände bestockt.
Während auf flachgründigen Verwitterungsböden im Bereich der Arkosesandsteine Thymian-Blauschwingelrasen (
Thymo-Festucetum cinereae) wachsen, kommt auf tiefgründigeren Hanglagen die Wimperperlgrasflur (Teucrio botryos-Melicetum ciliatae) vor.
Oberhänge und Felsvorsprünge sind mit der Schwingel-Federgras-Gesellschaft (
Festuco valesiacae-Stipetum capillatae) bestanden.
In Hangrunsen finden sich Zwergmispel-Gebüsche (
Roso ellipticae- Cotoneastretum integerrimi) und am Plateaurand Liguster- Schlehengebüsche (Ligustro-Prunetum spinosae). Als besonders erwähnenswerte Pflanzen sollen u. a.

  • Stengelloser Tragant (Astragalus exscapus),
  • Zottige Fahnenwicke (Oxytropis pilosa),
  • Eichen-Lattich (Lactuca quercina) und
  • Pferde-Sesel (Seseli hippomarthrum) genannt werden.

Fauna

Das NSG ist Lebensraum einer reichen Avifauna. In beachtlich großer Zahl treten wärmeliebende Insektenfresser auf. Dazu gehören z. B.

  • Grünspecht (Picus viridis),
  • Wendehals (Jynx torquilla),
  • Neuntöter (Lanius collurio),
  • Gelbspötter (Hippolais icterina),
  • Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria),
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos) und
  • Pirol (Oriolus oriolus).

Aus der Gruppe der Wirbellosen sind besonders die Schnecken

  • Große Turmschnecke (Zebrina detrita),
  • Zylinderwindelschnecke (Truncatellina cylindrica),
  • Kleine Achatschnecke (Cochlicopa lubricella) und
  • Blindschnecke (Cecilioides acicula) bemerkenswert.

Schutzziel

Erhaltung von Felsstandorten und der Trockenrasenvegetation im Saaletal sowie in einem angrenzenden Erosionstal; Sicherung der Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten 

Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen

Das Gebiet befindet sich in einem mäßigen Zustand. Mit Ausnahme des Hangwaldes am Nordhang des Erosionstales sollten alle übrigen Flächen durch entsprechende Maßnahmen regelmäßig gepflegt werden (z. B. Entbuschung, Beweidung). Teile der Trockenrasen sind durch Entstehung artenarmer Dominanzbestände der in Sachsen-Anhalt nicht heimischen Aufrechten Trespe stark beeinträchtigt.
Das NSG liegt im FFH-Gebiet "Saaledurchbruch bei Rothenburg".

Links / Dokumente:

Verordnung vom 11.09.1967 (GBl. d. DDR Teil II.-(1967)95 v. 19.10.1967, S.697) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz)

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