Schwimmendes Froschkraut (Luronium natans)

Beschreibung

Das Froschkraut ist eine krautige Pflanze, die 10 – 45 cm hoch wird. Die Blätter sind verschieden gestaltet, die submersen Blätter linealisch, die Schwimmblätter und die Blätter der Landpflanzen haben eine elliptische Spreite. Die Blüten stehen einzeln, sind langgestielt und dreizählig. Die Krone ist weiß (ROTHMALER et al. 1996).

Biologie, Standorte und Soziologie

Die Pflanze ist ein amphibisch lebender Hydrophyt, mehrjährig mit einer Blütezeit von Mai bis August. Sie bevorzugt die Ufer stehender Gewässer und bildet Pioniergesellschaften zeitweilig flach überschwemmter Ufersäume auf mesotrophem, mäßig saurem Humus, Schlamm oder Sand. Von ROTHMALER et al. (1996) für den Verband Littorellion angegeben, entspricht nach SCHUBERT et al. (1995) dem Eleocharition acicularis (Nadelsumpfsimsen-Gesellschaften).

Verbreitung

Arealformel: Temperat-euozeanisch-europäisch. Das Froschkraut ist in W- u. Mitteleuropa, nach N bis S-Norwegen, nach O bis Pomerellen, nach SO bis Moldawien und Bulgarien verbreitet. In Norddeutschland kommt es nach Süden bis zur Linie Aachen-Düsseldorf-Münster-Osnabrück-Minden-Steinhuder Meer-SO-Holstein-Ludwigslust-Parchim-Berlin-Lausitz vor. Isolierte Vorkommen gibt es in der Eifel, dem Taunus, am Südharzrand, in Ostthüringen und an einigen anderen Orten (z.T. bereits erloschen) (HAMPE 1873, SPRENGEL 1806, 1832, REICHENBACH 1830, STARKE 1886, PETER 1901, FREITAG et al. 1958, PRINKE 1982, HAEUPLER & SCHÖNFELDER 1989, BENKERT et al. 1998).

Bestandssituation in Sachsen-Anhalt

Die Art wurde am Südrand des Drömlings (1994) und am Nordrand der Annaburger Heide (1955-1973) nachgewiesen. Die letztgenannten Vorkommen bilden den Westrand des Lausitzer Häufungsgebietes der Art. Im 19. Jahrhundert gab es Nachweise für sechs weitere Stellen (FREITAG et al. 1958, PRINKE 1982).

Nach den Standarddatenbögen der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts ist die "Untere Schwarze Elster" (FFH 0071) aktuell das einzige FFH-Gebiet mit einem Vorkommen dieser Art (LAU 2016).

Gefährdung und Schutz

Konkrete Angaben zur Gefährdung und zu notwendigen Schutzmaßnahmen können erst nach bestätigten Wiederfunden der Art gemacht werden.

Rote Liste Deutschland:                    2 – Stark gefährdet (Stand 1996)

Rote Liste Sachsen-Anhalt:               1 – Vom Aussterben bedroht (Stand 2004)

Literatur

entnommen aus:

Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (2001): Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt - Die Tier- und Pflanzenarten nach Anhang II der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie im Land Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 152 S.

LAU - LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ SACHSEN-ANHALT (2016): Standarddatenbogen "Untere Schwarze Elster", FFH 0071, Aktualisierung Mai 2016

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