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Verbreitung
Der Prachttaucher brütet in den nördlichen Breiten des Eurasischen Kontinents und im äußersten Westen Alaskas. Sein Brutgebiet umfasst dementsprechend fast ganz Russland, Kasachstan und Skandinavien. Sein westlichstes europäisches Brutgebiet befindet sich im Norden Schottlands. Zur Überwinterung nutzt er die Küsten von Atlantik, Nord- und Ostsee, Teile der Mittelmeerküsten sowie die Küsten des Schwarzen Meers und Kaspischen Meers. Weiterhin überwintert er an den Küsten Japans und des östlichen Chinas (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2014). Mitunter brütet er jedoch auch an größeren, eisfrei bleibenden Gewässern im europäischen Binnenland, dann jedoch zumeist in geringer Zahl (GLUTZ VON BLOTZHEIM & BAUER 1987). Dies ist auch in Sachsen-Anhalt der Fall, beispielsweise am Helmestausee (MAMMEN et al. 2013).
Ökologie und Zugstrategie
Zur Brut benötigt der Prachttaucher große und tiefe Seen. Das Nest wird am Ufer oder auf einer kleinen Insel errichtet und besteht aus einer einfachen Mulde aus plattgedrückter Vegetation. Prachttaucherpaare bleiben ein Leben lang zusammen und brüten niemals in Kolonien. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Fischen, je nach Lebensraum aber auch aus Krebs- oder Weichtieren. Manchmal können aber auch bedeutende Mengen an pflanzlicher Nahrung aufgenommen werden. Prachttaucher sind geschickte Taucher, bewegen sich an Land jedoch unbeholfen, da ihre Beine sehr weit hinten am Körper sitzen. Die Tiere, die an den deutschen Küsten beobachtet werden können, sind in der Regel Durchzügler aus den sibirischen Brutgebieten. Sie können ab September, hauptsächlich aber im November beobachtet werden (GLUTZ VON BLOTZHEIM 1987).
Bestandsentwicklung
Der Weltbestand wird auf 280.000 bis 1.500.000 Tiere geschätzt, mit abnehmendem Bestand. Dennoch wird der Prachttaucher gemäß der internationalen Roten Liste als nicht gefährdet eingestuft („least concern“) (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2014).
Gefährdung und Schutz
Wasserstandsschwankungen, Versauerung und Schwermetallbelastung der Brutgewässer stellen Gefährdungen in den Brutgebieten dar. Bei zu starken Störungen durch Menschen gibt er seine Brutplätze auf. Während der Überwinterung sind küstennahe Öltankerunglücke eine potenzielle Gefahr. Weiterhin meiden Prachttaucher Offshore-Windkraftanlagen, wodurch Lebensraum verloren geht. Außerdem können sie sich in Fischernetzen verfangen und ertrinken (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2014).
Rote Liste Deutschland: -
Rote Liste Sachsen-Anhalt: -
Quellen:
BIRDLIFE INTERNATIONAL (2014): BirdLife International. 2014. Gavia arctica. The IUCN Red List of Threatened Species 2014: e.T22697834A62537261. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2014-2.RLTS.T22697834A62537261.en . Downloaded on 12 November 2015.
GLUTZ VON BLOTZHEIM, U. N. & BAUER, K. M. (1987): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. – 1 Bd. Gaviiformes – Phoenicopteriformes. – 2. durchges. Aufl. – Wiesbaden: Aula-Verl.
MAMMEN, K. & U.; DORNBUSCH, G.; FISCHER, S. (2013): Die Europäischen Vogelschutzgebiete des Landes Sachsen-Anhalt, Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft 10/2013.