Sterntaucher (Gavia stellata)

Sterntaucher © Lars Johansson/Fotolia.comSterntaucher © Lars Johansson/Fotolia.com

Verbreitung

Der Sterntaucher brütet ausschließlich nördlich des 50. Breitengrades, ist dort aber weit verbreitet. Sein Brutgebiet umfasst dementsprechend weite Teile Kanadas, Alaskas, Russlands und Skandinaviens. Seine südlichsten europäischen Brutplätze liegen in Schottland. Auch seine Überwinterungsgebiete liegen fast alle auf der Nordhalbkugel. Er überwintert an den Küsten Kanadas und der USA, Japans und Ostchinas bis Taiwan. In Europa existieren Winterquartiere an den Nordsee-, Ostsee- und Atlantikküsten sowie  an Teilen des Mittelmeers, Schwarzen Meers  und Kaspischen Meers. Auch an den gesamten deutschen Nord- und Ostseeküsten ist der Sterntaucher als Überwinterer anzutreffen (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2012). In Sachsen-Anhalt überwintern einige wenige Exemplare an der Elbe (MAMMEN et al. 2013).

Ökologie und Zugstrategie

Das Nest wird am Ufer von stehenden Gewässern gebaut. Diese können auch klein und fischfrei sein. In diesem Fall fliegt der Sterntaucher mitunter recht weit zu einem geeigneten Nahrungsgewässer. Im Gegensatz zu anderen Seetauchern wird auch in Kolonien gebrütet. Die Paare bleiben lebenslang zusammen und suchen bevorzugt dieselben Niststätten immer wieder auf. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Fisch, welcher tauchend erbeutet wird. Der Sterntaucher ist so gut ans Tauchen angepasst, dass seine Bewegung an Land unbeholfen ist. Darum hält er sich fast nur zum Brüten an Land auf. Die europäischen Brutvögel ziehen zur Überwinterung an die Küsten von Atlantik, Nord- und Ostsee. Dabei halten sie sich die meiste Zeit auf dem Meer auf. Der Zug in die Winterquartiere beginnt im August. Die Ankunft im Brutgebiet findet ab April statt (GLUTZ VON BLOTZHEIM & BAUER 1987).

Bestandsentwicklung

Der Weltbestand wird auf 200.000 bis 590.000 Tiere geschätzt. Der Bestand ist abnehmend. Trotzdem gilt der Sterntaucher gemäß der internationalen Roten Liste als nicht gefährdet („least concern“) (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2012).

Gefährdung und Schutz

Die Gefährdungen für den Sterntaucher sind vielfältig. In den Brutgebieten stellen Wasserstandsschwankungen, Versauerung und Schwermetallbelastung der Brutgewässer Bedrohungen dar. Ebenso muss der Verlust von Brutlebensraum durch Aufforstung genannt werden. Der Sterntaucher ist zudem empfindlich gegenüber Störungen durch Menschen und verlässt seine Brutgebiete, wenn diese zu stark werden. Während der Überwinterung stellen küstennahe Öltankerunglücke Gefahren dar. Die Art meidet weiterhin Offshore-Windkraftanlagen, wodurch Lebensraum verloren geht. Außerdem können sich Sterntaucher in Fischernetzen verfangen und ertrinken (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2012).

 

Rote Liste Deutschland:                    -

Rote Liste Sachsen-Anhalt:               -

Quellen:

BIRDLIFE INTERNATIONAL (2012): BirdLife International. 2012. Gavia stellata. The IUCN Red List of Threatened Species 2012: e.T22697829A40193841. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2012-1.RLTS.T22697829A40193841.en . Downloaded on 10 November 2015.

GLUTZ VON BLOTZHEIM, U. N. & BAUER, K. M. (1987): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. – 1 Bd. Gaviiformes – Phoenicopteriformes. – 2. durchges. Aufl. – Wiesbaden: Aula-Verl.

MAMMEN, K. & U.; DORNBUSCH, G.; FISCHER, S. (2013): Die Europäischen Vogelschutzgebiete des Landes Sachsen-Anhalt, Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft 10/2013.

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