Der Ausgangspunkt der Radtour ist die Brücke an der Burg Giebichenstein (Kröllwitzer Straße). Von dort aus geht es in Richtung Norden durch den Ortsteil Kröllwitz, weiter durch Lettin bis nach Brachwitz und Döblitz.
Auf dem Weg von Halle nach Könnern werden zahlreiche Schutzgebiete passiert. Darunter das FFH-Gebiet „Porphyrkuppenlandschaft nordwestlich Halle" mit seinen für die Region typischen Porphyrfelsen und der wertvollen Silikat-Pioniervegetation. Das innerhalb des FFH-Gebietes liegende Naturschutzgebiet „Porphyrlandschaft bei Gimritz" beherbergt ein wertvolles Vegetationsmosaik aus Silikat-Felsfluren, Trockenrasen, Halbtrockenrasen, Zwergstrauchheiden, Streuobstwiesen, Trockengebüschen und naturnahen Bachauen mit kleinen Fließgewässern. Sie sind aufgrund ihrer Seltenheit, ihres hohen ökologischen Wertes und als Lebensraum für seltene Tier– und Pflanzenarten besonders wertvoll und schützenswert. Zu den vorkommenden, seltenen Pflanzenarten zählen beispielsweise das Kleine Knabenkraut (Orchis morio) und das Felsen-Fingerkraut (Drymocallis rupestris).
Die trocken-warmen Biotopkomplexe westlich von Gimritz sind auch aus faunistischer Sicht von großem naturschutzfachlichen Wert. Insbesondere die artenreichen Vorkommen verschiedener Laufkäfer, Wildbienen, Großschmetterlinge, Heuschrecken, Vögel und Säugetiere besitzen eine herausragende Bedeutung. An den mit Gestrüpp und Obstbäumen bestandenen sonnigen Hängen der Saale brütet die Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria). Die freien Flächen werden unter anderem von Grauammer (Emberiza calandra) und Rotmilan (Milvus milvus) als Nahrungshabitat genutzt.
Hat man Brachwitz und die Gimritzer Porphyrkuppenlandschaft hinter sich gelassen, dann ist es nicht mehr weit bis nach Wettin. Der Ort bietet Gelegenheit für eine kleine Verschnaufpause, bevor der zweite Teil der Radtour beginnt.
Nach etwa 7 km erreicht man hinter Dobis einen Altarm der Saale und somit das FFH-Gebiet „Saaledurchbruch bei Rothenburg". Die Landschaft um Rothenburg wird in einzigartiger Weise durch den Saaledurchbruch geprägt. Das die Halle-Hettstedter Gebirgsbrücke schneidende Durchbruchstal, welches erst seit der Saalekaltzeit von der Saale genutzt wird, bietet mit seinen steilen und teils felsigen Hängen geeignete Standortbedingungen für ein Mosaik aus verschiedensten Trockenrasen und Felsfluren. Die Steppen-Trockenrasen des FFH-Gebietes beherbergen floristische Highlights wie Stängelloser Tragant (Astragalus exscapus), Schmalblütiges Träubel (Muscari tenuiflorum), Pferde-Sesel (Seseli hippomarathrum) und Steppen-Fahnenwicke (Oxytropis pilosa), die sonst fast nirgends in Deutschland vorkommen. Die oft blütenreichen Trockenrasen sind artenreicher Lebensraum für zahlreiche Insekten, z.B. für den Steppengrashüpfer (Chortippus vagans) oder die gefährdeten Schmetterlingsarten Zwerg-Bläuling (Cupido minimus) und Magerrasen-Perlmutterfalter (Boloria dia). In einer Lösswand bei Friedeburg besteht eine der Gründungspopulationen des Bienenfressers (Merops alpiaster) seit dem Beginn der erfolgreichen Besiedlung Sachsen-Anhalts in den letzten Jahrzehnten. Als weitere Besonderheit des Gebietes müssen die Kleinhalden des historischen Kupferschieferbergbaus genannt werden, die nahe der Georgsburg, südlich von Dobis und westlich von Friedeburg, zu finden sind. Der erhöhte Schwermetallgehalt im Substrat bedingt das Vorkommen einer hochgradig spezialisierten Flora, die die Toxizität der Standorte toleriert. Mit einem großen Vorkommen des Kupferblümchens (Minuartia hercynica) ist dies besonders anschaulich an der Halde nahe der Georgsburg zu beobachten.