Radtour oder Wanderung durch das FFH-Gebiet
"Kühnauer Heide und Elbaue zwischen Aken und Dessau"

Mit ca. 3.880 ha ist das FFH-Gebiet „Kühnauer Heide und Elbauen zwischen Aken und Dessau" eines der größeren Natura 2000-Gebiete und ein vielgestaltiger Ausschnitt aus dem „Dessauer Elbetal". Es ist Teil des Vogelschutzgebiets „Mittlere Elbe einschließlich Steckby-Lödderitzer Forst" und liegt größtenteils im Biosphärenreservat „Mittelelbe". Charakteristisch für das Gebiet ist der große zusammenhängende Auenwaldkomplex mit einem naturnahen intakten Flusslauf, Hart- und Weichholzauenwäldern, strukturreichen Auenwiesen sowie eutrophen Altwässern mit zahlreichen gefährdeten und charakteristischen Pflanzen-und Tierarten.

Besonders bemerkenswert ist die Population des Bibers (Castor fiber) im Gebiet. Weiterhin kommen beispielsweise zahlreiche Amphibienarten wie z.B. die Rotbauchunke (Bombina bombina) und der Kammmolch (Triturus cristatus), sowie Fische wie Lachs (Salmo salar), Bitterling (Rhodeus amarus) und Steinbeißer (Cobitis taenia) vor. Bei den Insekten sind die Vorkommen von Heldbock (Cerambyx cerdo) und Hirschkäfer (Lucanus cervus) besonders hervorzuheben.

Blick auf die Elbe © Doreen GuniaBlick auf die Elbe © Doreen Gunia

Routenbeschreibung

Route „Elbaue zwischen Aken und Dessau"

Diese etwa 16 km lange Wanderroute mit den teilweise unbefestigten Wegen ist auch gut mit dem Rad befahrbar. Der Weg orientiert sich in großen Teilen am Verlauf des Elberadweges. Nur im Südosten und -westen wurden alternative Streckenführungen gewählt.

Entlang der Route gibt es viele für Auenlandschaften typische Lebensräume sowie Pflanzen-und Tierarten zu sehen. Neben dem Flusslauf mit angrenzenden Uferfluren und Weichholzauenwäldern gilt es Wiesen, Hartholzauenwälder und Altwässer zu entdecken. Überdies führt die Route im Randbereich der Aue an Binnendünenzügen mit trockenen Sandrasen vorbei. Mit etwas Glück kann man auf der Wanderung den Ruf der Kraniche (Grus grus) und Rotbauchunken (Bombina bombina) vernehmen oder den Weißstorch (Ciconia ciconia) bei der Nahrungssuche beobachten.

Zu jeder Jahreszeit zeigen sich besondere Aspekte der Landschaft, die im stetigen Wandel ist. Besonders malerisch präsentieren sich aber beispielsweise die Hartholzauenwälder im zeitigen Frühjahr, wenn das Buschwindröschen (Anemone nemorosa), das Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) und verschiedene Veilchenarten (Viola spec.) blühen. Auch die fröhlich bunte Laubfärbung im Herbst oder die schneebedeckten, eichenbestandenen Wiesen an klaren hellen Wintertagen sind eine Wanderung wert.

Ein empfehlenswerter Startpunkt für die Route befindet sich an der Verbindungsstraße von Aken nach Dessau-Roßlau (L63) östlich vom Forsthaus Olberg. Von dort aus geht man nach Norden und quert nach etwa 0,4 km einen Binnendünenzug mit offenen Sandrasen, auf dem sich das Flächennaturdenkmal „Binnendüne Aken" befindet. Der Besucher folgt dann weiter dem Hauptweg nach Norden und gelangt durch Hartholzauenwälder und Wiesen nach etwa weiteren 1,8 km an die Elbe. Dort biegt der Weg nach Osten ab und verläuft stets parallel zum Flusslauf über eichenbestandene Wiesen, vorbei an Weichholzauenwäldern und Uferfluren. Gelegentlich kann man hier Schafe friedlich grasen sehen. Südlich von Brambach, einem Dorf auf der anderen Elbseite, befindet sich nach etwa 3,5 km Wegstrecke eine Schutzhütte, an der es sich gut rasten lässt.

Nach weiteren 0,8 km biegt der Weg nach rechts ab und verläuft in südliche Richtung durch ausgedehnte Hartholzauenwälder, über einen Graben und vorbei an Wiesen und Äckern bis der Besucher nach ca. 2,6 km den Ortsrand von Großkühnau erreicht. Dort rechts abgebogen und hinter dem dann nach 0,1 km zu querenden Deich sofort nach rechts folgt man weiter dem Deichverlauf und geht am Waldrand weiter bis man nach etwa 0,9 km nach links abbiegt. Nun kreuzt die Wanderroute den Fahlandsberg – eine Binnendüne – und verläuft weiter nach Süden bis sie nach 0,8 km die L63 erreicht und hier wiederum nach rechts abbiegt. Nach weiteren 4,7 km auf dem parallel zur Straße verlaufenden Radweg endet der Weg am Ausgangspunkt der Wanderung.

Route „Auenpfad Kühnauer See"

Auch diese ca. 9 km lange Route kann zu Fuß oder mit dem Rad erschlossen werden. Sie entspricht weitgehend der Wegführung des durch die Verwaltung des Biosphärenreservats Mittelelbe eingerichteten Auenpfades.

Die Landschaft hier ist geprägt durch den Kühnauer See, ein Altwasser der Elbe, welches im 14. Jahrhundert bei einem schweren Hochwasser durch Flusslaufverlagerung entstand und sich heute in die Landschaft einfügt. Nördlich davon befindet sich das Unterbruch mit Verlandungsbereichen, Gewässern und seinen solitäreichenbestandenen, naturschutzfachlich wertvollen Grünlandflächen. Am Südufer des Sees findet sich der Kühnauer Park, der ab 1805 von Friedrich von Anhalt-Dessau als Landschaftspark nach englischem Vorbild auf Basis älterer Strukturen umgestaltet wurde und heute Teil des Gartenreiches Dessau-Wörlitz ist. Mit etwas Geduld kann der Wanderer auf dieser Route Spuren des Bibers (Castor fiber) entdecken, Wasservögel beobachten oder Amphibien lauschen.

Ein möglicher Startpunkt der Wanderung ist das Freibad am Kühnauer See. Von dort aus verläuft der Weg ca. 0,1 km in östliche Richtung. An der Gabelung biegt man nach links ab und erreicht nach weiteren 0,3 km den Beobachtungsturm. Von diesem Punkt erschließt sich ein weitläufiger Blick über das Unterbruch mit seinen Röhrichten, Gewässern und Wiesen. Weiter geht es den Weg entlang nach Norden bis die Route nach 0,7 km nach rechts abbiegt. Nun geht es vorbei an weitläufigen Wiesenflächen, die mit vielen alten Solitäreichen bestanden sind. Auch einige Heldbockeichen finden sich hier. Nach weiteren 0,4 km folgt man dem Weg nach Süden, später nach Osten und kommt vorbei an Auengrünlandflächen mit vielen temporären Flutrinnen, Ackerflächen und kreuzt das Naturschutzgebiet „Saalberghau". Nach etwa 2,8 km biegt der Wanderer direkt hinter dem Klärwerk nach rechts ab und geht über den Elbedeich direkt in den landschaftlich reizvollen Kühnauer Park. Nun verläuft der Weg immer am Seeufer entlang, passiert Großkühnau mit dem Kühnauer Schloss und der Kirche und gelangt nach 3,1 km an das westliche Ende des Sees. Hier biegt der Weg wieder nach rechts ab und endet schließlich nach 0,5 km am Freibad, dem Endpunkt der Wanderung.

Karte, Flyer und GPS-Daten zur Wanderung/Radtour

Für diese Wanderung/Radtour stehen auch die GPS-Daten der Route zur Verfügung. Diese können von Ihnen kostenfrei heruntergeladen und auf Smartphones mit GPS-Empfänger oder speziellen GPS Outdoor-Geräten genutzt werden. Für Fragen oder Hinweise zu den GPS-Daten wenden Sie sich bitte an uns.



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