Wanderung durch das
FFH-Gebiet "Wiesen und Quellbusch bei Radegast"

Sie möchten einmal das Gefühl erleben in einer englisch anmutenden Auenlandschaft zu wandeln? Doch warum in die Ferne schweifen, wenn ca. 15 km von Köthen (Anhalt) entfernt ein Kleinod der Natur zu finden ist. Südlich der Ortschaft Radegast, im malerischen Landschaftsschutzgebiet „Fuhneaue" gelegen, kann man das FFH-Gebiet „Wiesen und Quellbusch bei Radegast" mit seinen typischen Landschaftsstrukturen einer Aue auf einer Wandertour erkunden.

Fuhne bei Radegast © Daniela GüntherFuhne bei Radegast © Daniela Günther

Routenbeschreibung

Die Route beginnt auf der ehemaligen Straße B183, die parallel zur heutigen Umgehungsstraße verläuft. Sie ist Teil des Fuhneradweges, welcher entlang der Pferdekoppeln des Radegaster Gestüts führt. Ein Zwischenstopp auf der Brücke, die trockenes Geleit über die Fuhne garantiert, lohnt sich. Neben der Schönheit der Landschaft, können hier historische Zeugnisse bestaunt werden. So befindet sich das Denkmal des „Theuren Christians" an dieser Stelle. Im Jahr 1688 als Grenzstein zwischen den damaligen Ländern Anhalt-Dessau und Sachsen errichtet, erinnert es noch heute an die Befestigung der Dammstraße während des 17. Jahrhunderts durch Herzog Christian I von Sachsen-Merseburg. Zu jener Zeit stellte die Dammstraße den einzigen Handelsweg zwischen Leipzig und Magdeburg dar und bot jedem Passanten eine sichere Überquerung durch das sumpfige Gebiet der Fuhneaue.

Von diesem Wanderpunkt aus ist das europäische Schutzgebiet schon gut zu erkennen. Besondere und heutzutage seltene Lebensräume für Pflanzen und Tiere haben sich hier erhalten. Beispiele hierfür sind die extensiv genutzten und artenreichen mageren Flachland-Mähwiesen sowie die Pfeifengraswiesen und die feuchten Hochstaudenfluren. Aber auch der isolierte Erlen-Eschenwald, welcher den Namen „Quellbusch" trägt, ist zu nennen. Sein Name weist auf die zahlreich vorhandenen Sickerquellen hin, die ihn unaufhörlich mit Wasser speisen. Ein Vorkommen der bedeutsamen Sumpf-Engelwurz (Angelica palustris) ist ebenfalls im FFH-Gebiet bekannt. Diese Art ist im Anhang II der FFH-Richtlinie aufgeführt und war ein Kriterium für die Ausweisung des Schutzgebietes. Auch seltene und bedeutende Tierarten sind in dem Gebiet zu finden, wie z.B. der Neuntöter (Lanius collurio), die Schmetterlingsart Dunkler Wiesenknopf- Ameisenbläuling (Maculinea nausithous), der blaue Moorfrosch (Rana arvalis) und die nur 2 mm große Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior). Aber auch der Rotmilan (Milvus milvus) und der Laubfrosch (Hyla arborea) sind hier zuhause.

Eine weitere Besonderheit ist die große alljährliche Ansammlung von Weißstörchen (Ciconia ciconia) auf den feuchten Wiesen. Im Herbst, vor dem großen Zug nach Süden, nutzen sie das reiche Nahrungsangebot, das die Fuhneaue bereitstellt.

Nach einer Gesamtstrecke von rund 6 km, wartet bereits eine am Startpunkt vorhandene Sitzgelegenheit auf den Wanderer zum Verweilen.

Karte, Flyer und GPS-Daten zur Wanderung

Für diese Wanderung stehen auch die GPS-Daten der Route zur Verfügung. Diese können von Ihnen kostenfrei heruntergeladen und auf Smartphones mit GPS-Empfänger oder speziellen GPS Outdoor-Geräten genutzt werden. Für Fragen oder Hinweise zu den GPS-Daten wenden Sie sich bitte an uns.



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