Bielsteinhöhlengebiet bei Rübeland (FHH0222)

Blick vom Bielstein Richtung Nordwesten © Jens StolleBlick vom Bielstein Richtung Nordwesten © Jens Stolle

Größe [ha]:20
Landkreise und kreisfreie Städte:Harz
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Stadt Oberharz am Brocken

Gebietsbeschreibung

Das FFH-Gebiet erfasst eine Teilfläche des Naturschutzgebietes „Bielsteinhöhlengebiet bei Rübeland“. Es grenzt südwestlich an die Ortslage Rübeland an. Der Bielstein fällt von seiner Plateaufläche steil zum Bodetal und zum Tälchen am Glockenhaus ab. Bedeutsam sind die nicht touristisch erschlossen Karsthöhlen im Gebiet.

Ausgewählte Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-RichtlinieTextfeld öffnenTextfeld öffnen

Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-RichtlinieTextfeld öffnenTextfeld öffnen

Lebensraumtypen und Flora

Nach den Darstellungen der Verordnung des Naturschutzgebietes bieten die Steilhangbereiche mit den eingelagerten Felsformationen die Voraussetzung für das Vorkommen eines reichhaltigen Lebensraummosaiks aus Kalkfelsfluren, Halbtrockenrasen, Extensiv- und Wirtschaftsgrünland und verschiedenen Waldvegetationstypen. Im Südteil ist ein strukturreicher Abschnitt der Bodehänge bis zum Tiefenbachskopf in das Gebiet einbezogen, in dem das für Sachsen-Anhalt äußerst seltene Vorkommen des FFH-LRT 7220* Kalktuff-Quellen (0,01 ha) mit von kalkhaltigem Wasser durchsickerten Schieferwänden und dem Vorkommen daran angepasster Moosarten hervorzuheben ist.

Weiterhin tritt der FFH-LRT 8160* Kalkhaltige Schutthalden (0,1 ha) auf. Charakteristisch sind weiterhin der FFH-LRT 8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation, 8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation und 8230 Silikatfelsen mit Pioniervegetation (zusammen ca. 0,1 ha).

Hinzu tritt der FFH-LRT 6210 Kalk-Trockenrasen (ca. 7 ha) und 6510 Magere Flachland- Mähwiesen (ca. 3 ha). Floristisch ist das Gebiet durch das Vorkommen mehrerer seltener Arten, wie Rasen-Steinbrech (Saxifraga decipiens), Kopfige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare) und Berg-Heilwurz (Seseli libanotis) ausgezeichnet.

Fauna

Vergleichbar mit anderen Höhlen, gilt auch das Bielsteinhöhlengebiet bei Rübeland als überregional bedeutendes Winterquartier für eine Vielzahl von Fledermausarten. Neben Großem Mausohr (Myotis myotis) und Teichfledermaus (Myotis dasycneme) kommen auch Wasser-, Fransen-, Bechstein,- Bart-, Brandt-, Nord-, Breitflügel- und Zwergfledermaus (Myotis daubentonii, M. nattereri, M. bechsteinii, M. mystacinus, M. brandtii, Eptesicus nilssonii, E. serotinus, Pipistrellus pipistrellus) sowie Braunes Langohr (Plecotus auritus) vor. Erst seit kurzem ist das Vorkommen der Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe) bekannt (B. Ohlendorf, mdl. Mitt. 2012).

Literatur: 332, 333, 561

verändert nach:

Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

Links / Dokumente

Das Natura 2000-Gebiet ist durch das Naturschutzgebiet "Bielsteinhöhlengebiet bei Rübeland" rechtlich gesichert.

NSG-Verordnung

Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen

Den Standarddatenbogen und die Meldekarte des Gebietes finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.

Nutzungshinweise

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