Binnendüne Gommern (FFH0166)
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Größe [ha]:5
Landkreise und kreisfreie Städte:Jerichower Land
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Stadt Gommern
Gebietsbeschreibung
Westlich von Gommern sind auf den Niederterrassen des Urstromtales der Elbe mächtige Dünenfelder ausgebildet, deren potenzielle natürliche Vegetation dem Berghaarstrang-Eichen-Trockenwald entsprechen würde. Heute dominieren zumeist Kiefernforste. Das FFH-Gebiet selbst umfasst allerdings am südlichen Rand der Stadt Gommern einen Ausschnitt mit Trockenrasenvegetation.
Ausgewählte Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie
Lebensraumtypen und Flora
Das besondere Schutzgebiet wird von einer offenen Düne mit markantem und gut erhaltenem Dünenrücken eingenommen. Die das Landschaftsbild prägenden Lebensräume sind offene Sandflächen sowie Sandtrockenrasen in unterschiedlichen Alters- und Entwicklungsstadien. Gehölze spielen nur eine untergeordnete Rolle. Der FFH-LRT 2330 Dünen mit offenen Grasflächen (3 ha) aus Silbergras (Corynephorus canescens), Schmalrispigem Straußgras (Agrostis vinealis) und Haar-Schwingel (Festuca filiformis) ist vor allem im Norden des Gebietes entwickelt. Hier befindet sich eine große offene Sandfläche, die von Erholungssuchenden des angrenzenden Freibades als Sandstrand genutzt wird. In Bezug auf die Dünen stellt der Begang jedoch keine erhebliche Beeinträchtigung dar, da dieser die Konsolidierung der offenen Sandflächen aufhält.
Weiter südlich gehen diese Bereiche in dichtere Sandtrockenrasen mit geschlossener Grasnarbe über. Wegen der Vorkommen charakteristischer Arten, wie Blaugrünes Schillergras (Koeleria glauca), Gemeine Grasnelke (Armeria elongata) und Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otites), sind sie dem FFH-LRT 6120* Kalkreiche Sandrasen (1 ha) anzuschließen. Weitere bemerkenswerte Arten sind Rauhblatt-Schwingel (Festuca brevipila), Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium) und Knorpellattich (Chondrilla juncea). Punktuell wachsen Gruppen von Besenheide (Calluna vulgaris) und bilden Bestände des FFH-LRT 2310 Dünen mit Heidekraut- und Ginsterheiden (0,8 ha).
Fauna
Die offene Sanddüne mit ihrer kargen Vegetation bietet der Zauneidechse (Lacerta agilis) ausgezeichnete Lebensbedingungen.
Literatur: 381, 413
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Links / Dokumente
Das Natura 2000-Gebiet ist durch den geschützten Landschaftsbestandteil "Binnendüne Gommern" rechtlich gesichert.
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte des Gebietes finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.
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