Fuhnesümpfe östlich Löbejün (FFH0115)
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Größe [ha]: 67
Landkreise und kreisfreie Städte:Anhalt-Bitterfeld; Saalekreis
Verwaltungseinheiten:Einheitsgemeinde Petersberg; Einheitsgemeinde Stadt Wettin-Löbejün
Gebietsbeschreibung
Die Fuhnesümpfe sind Feuchtgebiete der Westfuhne im mittleren Bereich der „Fuhneniederung“. Das FFH-Gebiet liegt östlich von Löbejün und gliedert sich in die drei Teilbereiche der Schlossfuhne westlich Mösthinsdorf, den Riedewald und westlich angrenzendes Grünland sowie den Fuhnesumpf bei Plötz.
Ausgewählte Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie
- 3260 - Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion
- 6430 - Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe
- *91E0 - Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)
Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie
Lebensraumtypen und Flora
Fließgewässer im Gebiet sind die Fuhne und die Riede. An der Riede ist der FFH-LRT 3260 Flüsse mit Wasservegetation (0,5 ha) entwickelt. Hier kommen Sumpf-Wasserstern (Callitriche palustris agg.), Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus) und Berle (Berula erecta) vor. An der stark begradigten Fuhne siedeln weiterhin Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Gemeines Hornblatt (Ceratophyllum demersum).
Der Riedewald kann überwiegend dem FFH-LRT 91E0* Erlen-Eschenwälder (5 ha) zugeordnet werden. In den naturnahen Beständen dominiert Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) und auch die Feld-Ulme (Ulmus minor) ist reichlich entwickelt. In deutlich geringerer Anzahl kommen hingegen Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) und Flatter-Ulme (Ulmus laevis) vor. An der Fuhne bei Mösthinsdorf gibt es Übergänge des Erlen-Eschen-Waldes zum FFH-LRT 9160 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald, in denen die Stiel-Eiche (Quercus robur) den Bestand mit aufbaut. Die Bodenvegetation setzt sich aus Arten der Röhrichte und Riede sowie der Feuchtstaudenfluren zusammen.
An der Riede konnten Bestände des FFH-LRT 6430 Feuchte Hochstaudenfluren (0,4 ha) mit Pestwurz (Petasites hybridus), Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) und Giersch (Aegopodium podagraria) nachgewiesen werden, während an der Fuhne kleinflächig Brennnessel-Fluren mit Zaunwinde (Calystegia sepium), Europäischer Seide (Cuscuta europaea), Hopfen (Humulus lupulus) und Gelber Wiesenraute (Thalictrum flavum) wachsen.
Fauna
Biber (Castor fiber) und Fischotter (Lutra lutra) leben im Gebiet. Für beide Arten stellt das Gebiet auf Grund der geringen Ausdehnung nur einen Teillebensraum dar.
In den feuchten Gehölzen an der Fuhne lebt der Moorfrosch (Rana arvalis), der im träge fließenden Gewässer bzw. den stehenden Kleingewässern Fortpflanzungsmöglichkeiten findet.
Bereits 1988 und 1991 wurden Vorkommen der Schmalen Windelschnecke (Vertigo angustior) für die drei Teilgebiete erwähnt, wo sie auch aktuell Schilfröhrichte in teilweise großen Beständen besiedelt. Die Teilfläche Riedewald bei Werderthau wurde allerdings durch Entwässerungen und Stoffeintrag beeinträchtigt.
Literatur: 42, 43, 175, 283, 287, 407
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Links / Dokumente
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.