Krumker Holz und Wälder östlich Drüsedau (FFH0279)

Größe [ha]: 428
Landkreise und kreisfreie Städte: Stendal
Verwaltungseinheiten:Verbandsgemeinde Seehausen (Altmark); Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg (Altmark)

Gebietsbeschreibung

Das aus zwei Waldgebieten bestehende FFH-Gebiet liegt nördlich von Osterburg auf einer Hochfläche am östlichen Rand der „Westlichen Altmarkplatten“. Der südliche Teil umfasst das Krumker Holz.

Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-RichtlinieTextfeld öffnenTextfeld öffnen

Lebensraumtypen und Flora

Vorherrschende Waldgesellschaft ist der FFH-LRT 9110 Hainsimsen-Buchenwald (134 ha). Hier dominiert die Rotbuche (Fagus sylvatica) die obere Baumschicht, es treten noch Trauben-Eiche (Quercus petraea) und Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) hinzu. Weiterhin gibt es auch Vorkommen mit großen Anteilen von Trauben-Eiche in der oberen Baumschicht, die dann aber geschlossen von Rotbuchen unterstanden werden. Die Feldschicht ist ausgedunkelt und damit sehr schütter. Hier siedeln Schmalblättrige, Behaarte und Vielblütige Hainsimse (Luzula luzuloides, L. pilosa, L. multiflora), Rasen- und Schlängel-Schmiele (Deschampsia cespitosa, D. flexuosa), Pillen- und Bleiche Segge (Carex pilulifera, C. pallescens) und Schattenblümchen (Maianthemum bifolium).
Nur kleinflächig ist der reichere FFH-LRT 9130 Waldmeister-Buchenwald (2 ha) ausgebildet. Seine Baumschicht bilden Rotbuche (Fagus sylvatica), Trauben-Eiche (Quercus petraea) und Winter-Linde (Tilia cordata). In der Feldschicht erscheinen Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum), Wald-Flattergras (Milium effusum), Wald-Segge (Carex sylvatica), Waldmeister (Galium odoratum), Wald-Ziest (Stachys sylvatica), Echte Sternmiere (Stellaria holostea) und Immergrün (Vinca minor).
Auf Standorten bodensaurer Buchenwälder ist forstlich bedingt der FFH-LRT 9190 Eichenwälder auf Sandebenen (19 ha) ausgebildet. Stiel-Eiche (Quercus robur), Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) und Hänge-Birke (Betula pendula) bestimmen die obere Baumschicht. Im Unterstand wachsen Trauben-Eiche (Quercus petraea), Rotbuche (Fagus sylvatica) und Hainbuche (Carpinus betulus). Neben der Verjüngung der Baumarten tritt in der Strauchschicht auch Vogelbeere (Sorbus aucuparia) auf. Gräser beherrschen die Feldschicht der durchlichteten Bestände. Hier siedeln Rot-Straußgras (Agrostis capillaris), Pillen-Segge (Carex pilulifera), Schlängel- und Rasen-Schmiele (Deschampsia flexuosa, D. cespitosa), Schaf-Schwingel (Festuca ovina), Gemeine und Behaarte Hainsimse (Luzula campestris, L. pilosa), Pfeifengras (Molinia caerulea) und Weiches Honiggras (Holcus lanatus). Als Kräuter und Zwergsträucher entwickeln sich Maiglöckchen (Convallaria majalis), Schattenblümchen (Maianthemum bifolium), Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense), Siebenstern (Trientalis europaea), Deutsches Geißblatt (Lonicera periclymenum), Besenheide (Calluna vulgaris) und Heidelbeere (Vaccinium myrtillus).
Der FFH-LRT 9160 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (8 ha) nimmt reichere und frische Standorte ein. Trauben-Eiche (Quercus petraea) und Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) prägen die obere Baumschicht, zu der in der unteren Baumschicht Hainbuche (Carpinus betulus) und Vogelbeere (Sorbus aucuparia) treten. In der Strauchschicht wachsen Hasel (Corylus avellana), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) und Faulbaum (Frangula alnus). Die geschlossene Feldschicht prägen Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum), Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa), Wald-Flattergras (Milium effusum), Hain-Rispengras (Poa nemoralis), Echte Sternmiere (Stellaria holostea), Hohe Primel (Primula elatior), Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Maiglöckchen (Convallaria majalis), Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum) sowie Waldmeister (Galium odoratum).

Fauna

Die Wälder beider Teilgebiete können als geeignete Lebensräume für Fledermäuse eingeschätzt werden. Neben der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) sind hier v. a. die Vorkommen von Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri) und Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) zu erwähnen.

Die Zauneidechse (Lacerta agilis) findet in den trockenen Bereichen der grundwasserfernen Standorte in lockeren Eichenwäldern zusagenden Lebensraum.

Literatur: 278

verändert nach:

Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

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