Salzstelle Wormsdorf (FFH0202)
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Größe [ha]: 3
Landkreise und kreisfreie Städte: Börde
Verwaltungseinheiten:Verbandsgemeinde Obere Aller
Gebietsbeschreibung
Das FFH-Gebiet liegt in der oberen Allerniederung, auch „Allerhorst“ genannt, zwischen den Ortslagen Wormsdorf und Eilsleben im „Östlichen Harzvorland“. Es handelt sich um ein Niedermoor im Bereich der Allertalstörungszone, die man geländemorphologisch als Grabenstruktur erkennen kann. Das Festgestein ist abgesenkt und von Mudden und Torfen bedeckt. Die salzigen Wässer stammen aus dem Salinar des Zechsteins.
Ausgewählte Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie
Lebensraumtypen und Flora
Der prioritäre FFH-LRT 1340* Salzwiesen des Binnenlandes (1,6 ha ) wurde im FFH-Gebiet in einem hervorragendem Erhaltungszustand angetroffen. Er weist eine ausgeprägte Zonierung in salzhaltige Gewässer, vegetationsfreie Flächen, Quellerfluren, Salzrasen, Brackwasserröhrichte und Salzwiesen auf. Von den obligaten Halophyten des Binnenlandes kommen z. B. Gemeiner Queller (Salicornia europaea) und Stielfrüchtige Salzmelde (Atriplex pedunculata) vor. Die Salzrasen werden in charakteristischer Weise von Strand-Wegerich (Plantago maritima), Flügelsamiger Schuppenmiere (Spergularia media), Strand-Aster (Aster tripolium) und Salzschwaden (Puccinellia distans) aufgebaut. Weiterhin kommen Strand-Dreizack (Triglochin maritimum), Strand-Milchkraut (Glaux maritima) und Salz-Binse (Juncus gerardii) vor.
Fauna
In der Salzwiese und in Landröhrichten konnte die Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) nachgewiesen werden, deren Population einen günstigen Erhaltungszustand aufweist. Zur weiteren Weichtierfauna gehören typische Arten offener Feucht- und Nassstandorte, so die Feingerippte Grasschnecke (Vallonia enniensis). Die untersuchten Insektengruppen erwiesen sich als artenreich mit einer Anzahl halobionter und halotoleranter Arten. Typische Vertreter der Dipteren an Binnensalzstellen sind beispielsweise die Waffenfliegen-Arten Nemotelus uliginosus und N. notatus. Für das Vorkommen der halobionten Langbeinfliegen-Spezies Melanostolus nigricilius trägt das Land eine besondere Verantwortung, da diese hier einen Vorkommensschwerpunkt aufweist. Die Spinnenfauna zeichnet sich durch die in Sachsen-Anhalt vom Aussterben bedrohte Springspinne (Sitticus caricis) sowie die sehr seltene Kräuselspinne (Argenna patula) aus. Der halobionte Laufkäfer Dicheirotrichus obsoletus ist bundesweit vom Aussterben bedroht.
Literatur: 147, 389
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Links / Dokumente
Das Natura 2000-Gebiet ist durch den geschützten Landschaftsbestandteil "Wormsdorfer Salzwiesen" rechtlich gesichert.
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte des Gebietes finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.
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