Weiße Elster nordöstlich Zeitz (FFH0155)

natürliches Abbruchufer und Schotterbank an der Weißen Elster © RANA - Büro für Ökologie und Naturschutznatürliches Abbruchufer und Schotterbank an der Weißen Elster © RANA - Büro für Ökologie und Naturschutz

Größe [ha]: 425
Landkreise und kreisfreie Städte: Burgenlandkreis
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Elsteraue

Gebietsbeschreibung

Unterhalb Zeitz weist die Aue der Weißen Elster einen wenig verbauten Zustand auf. Hier wurde zwischen Bonitz und Profen das FFH-Gebiet ausgewiesen. Es erfasst den Fluss mit seinen von Staudenfluren und Restwäldern gesäumten Ufern sowie die angrenzenden Grünlandflächen.

Lebensraumtypen und Flora

Die Bearbeitung der Lebensraumtypen im FFH-Gebiet steht noch aus, so dass nachfolgend nur erste Informationen mitgeteilt und Inhalte des Standarddatenbogens dargelegt werden können.
Die Weiße Elster führt wieder sauberes Wasser und es konnten sich charakteristische Wasserpflanzen, wie Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus), Flutender Hahnenfuß (Ranunculus cf. fluitans) und Sumpf-Wasserstern (Calltriche palustris agg.) ansiedeln. Damit gehören diese Bereiche zum FFH-LRT 3260 Flüsse mit Wasservegetation (ca. 9 ha). Altwässer und Kleingewässer werden von Kleiner und Dreifurchiger Wasserlinse (Lemna minor, L. trisulca), Schwimmendem Laichkraut (Potamogeton natans), Ährigem Tausendblatt (Myriophyllum spicatum), Gemeinem Hornblatt (Ceratophyllum demersum) und Wasserpest (Elodea canadensis) besiedelt. Dies führte zur Einstufung als FFH-LRT 3150 Eutrophe Seen (ca. 2 ha). In den Röhrichten kommt vereinzelt die Schwanenblume (Butomus umbellatus) vor.

In der Elsteraue reicht das Grünland i. d. R. bis an die Uferböschung des Flusses heran. Das Grünland wird überwiegend intensiv genutzt und ist artenarm. Nur auf wenigen Flächen haben sich artenreichere Gesellschaften entwickeln können, die dem FFH-LRT 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (ca. 10 ha) angehören. An Abbruchkanten konnten sich Bestände des FFH-LRT 6430 Feuchte Staudenfluren (ca. 10 ha) etablieren. Diese setzen sich aus Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea), Brennnessel (Urtica dioica), Zaun-Winde (Calystegia sepium) und Röhrichtpflanzen zusammen.

Nur in Restbeständen hat sich der FFH-LRT 91E0* Erlen-Eschenwälder (ca. 8 ha) erhalten. Die Galeriewälder werden von Gemeiner Esche (Fraxinus excelsior), Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) und einzelnen Bruch-Weiden (Salix fragilis) aufgebaut, die Feldschicht entspricht den feuchten Staudenfluren des Gebiets.

Fauna

Im Wiesenraum und im Bereich der Erlen- Eschen-Wälder der Aue findet der Kammmolch (Triturus cristatus) zusagenden Sommerlebensraum. Die ebenfalls hier siedelnde Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) kommt mit dem Auenboden, in den sie sich eingraben muss, zurecht. Die Kleingewässer der naturnahen Flussaue bieten beiden Arten Laichmöglichkeiten.
Zwischen Ostrau und Profen wurde im Jahr 2001 die Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) nachgewiesen. Ein Jahr später fanden sich an allen nicht kanalisierten Abschnitten der Weißen Elster Imagines und Exuvien. Insgesamt ist einzuschätzen, dass die Art in den besiedelten Bereichen eine gute Habitatqualität vorfindet.

Literatur: 264

verändert nach:

Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

Links / Dokumente

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