Zaschwitz bei Wettin (FFH0246)
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Größe [ha]: 133
Landkreise und kreisfreie Städte: Saalekreis
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Salzatal; Einheitsgemeinde Stadt Wettin-Löbejün
Gebietsbeschreibung
Der Zaschwitzgrund gehört zum „Saaletal“ südöstlich von Wettin, in dem das FFH-Gebiet die linke Saaleaue mit den angrenzenden Talhängen einnimmt. Dem standörtlich folgend sind Auenvegetation und Trockenrasen im Gebiet ausgebildet.
Ausgewählte Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie
- Asiatische Keiljungfer (Gomphus flavipes)
- Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)
- Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)
- Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)
- Kreuzkröte (Bufo calamita)
- Moorfrosch (Rana arvalis)
- Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)
- Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
- Wechselkröte (Bufo viridis)
Lebensraumtypen und Flora
Im Gebiet kann ein Bestand dem FFH-LRT 91E0* Weichholzauenwälder (2 ha) zugeordnet werden. Hier bilden Silber- und Fahl-Weide (Salix alba, S. x rubens) die Baumschicht. In der Strauchschicht kommen Korb- und Mandel-Weide (Salix viminalis, S. triandra) vor. Die Krautschicht setzt sich aus Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea), Zaun-Winde (Calystegia sepium), Europäischer Seide (Cuscuta europaea), Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Wolfstrapp (Lycopus europaeus), Gemeinem Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Blutweiderich (Lythrum salicaria) und Wasser-Minze (Mentha aquatica) zusammen. Der FFH-LRT 91F0 Hartholzauenwälder (3 ha) bildet drei Bestände, in deren Baumschicht Stiel-Eiche (Quercus robur), Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) sowie Feld- und Flatter-Ulme (Ulmus minor, U. laevis) herrschen. Alt- und Totholz fehlen weitgehend. Die Krautschicht bilden Echte Nelkenwurz (Geum urbanum), Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), Blut-Ampfer (Rumex sanguineus), Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum), Efeu (Hedera helix), Giersch (Aegopodium podagraria) und Gundermann (Glechoma hederacea).
Das Große Stillgewässer nördlich Zaschwitz ist dem FFH-LRT 3150 Eutrophe Seen (1 ha) zuzuordnen. Charakteristische Arten sind Gemeines Hornblatt (Ceratophyllum demersum) und Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus). Ein typischer Verlandungsgürtel ist nicht ausgebildet. Dennoch kommen Gemeine Strandsimse (Bolboschoenus maritimus), Rauhaariges Weidenröschen (Epilobium hirsutum), Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus), Blutweiderich (Lythrum salicaria), Wasser-Minze (Mentha aquatica), Gift-Hahnenfuß (Ranunculus sceleratus), Strand-Ampfer (Rumex maritimus), Sumpf-Ziest (Stachys palustris) und Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum) vor.
Auch der FFH-LRT 6430 Feuchte Hochstaudenfluren (0,1 ha) weist nur geringe Vorkommen auf. Ihn charakterisieren neben der Brennnessel (Urtica dioica) Zaunwinde (Calystegia sepium), Europäische Seide (Cuscuta europaea), Gefleckter Schierling (Conium maculatum), Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) und Sumpf-Ziest (Stachys palustris). Hervorgehoben seien die Nachweise von Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus) und Lauch-Gamander (Teucrium scordium).
Ausschließlich im Südteil des Gebietes auf einem ostexponierten Hang siedelt der FFH-LRT 6210 Kalk-Trockenrasen (2 ha). Die Furchenschwingel-Fiederzwenken-Rasen sind an den Oberhängen relativ artenreich und wenig verbuscht. Neben den namengebenden Arten Furchen-Schwingel (Festuca rupicola) und Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum) prägen Gräser wie Aufrechte Trespe (Bromus erectus), Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), Schaf-Schwingel (Festuca ovina) und Zierliches Schillergras (Koeleria macrantha) die Flächen. Darin siedeln zudem Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides), Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), Stechender Hauhechel (Ononis spinosa), Frühlings-Fingerkraut (Potentilla tabernaemontani), Knollen-Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Gelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca), Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor) und Gemeiner Thymian (Thymus pulegioides).
Fauna
Der Abschnitt der Saaleaue mit seinen feuchten Wiesen und Kleingewässern hat große Bedeutung für ein artenreiches Vorkommen von Lurchen. Insbesondere der Kammmolch (Triturus cristatus) weist hier eine stabile Population auf. Aber auch Moorfrosch (Rana arvalis), Kreuzkröte (Bufo calamita), Wechselkröte (Bufo viridis) und Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) wurden nachgewiesen.
Literatur: 182
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Links / Dokumente
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.