Naturpark "Saale-Unstrut-Triasland"

Radierhaus Klingerweinberg © Naturpark Saale-Unstrut-TriaslandRadierhaus Klingerweinberg © Naturpark Saale-Unstrut-Triasland

Größe [ha]:103.737
Landkreise und kreisfreie Städte:Burgenlandkreis; Saalekreis 
Verordnung vom:02.02.2000; Erweiterung vom 08.05.2008

Lage und Gebietsbeschreibung

Der Naturpark „Saale-Unstrut-Triasland" erfasst die Muschelkalk- und Buntsandstein-Schichtstufenlandschaften an der unteren Unstrut zwischen Memleben und der Mündung in die Saale sowie der mittleren Saale von der Landesgrenze im Süden über Bad Kösen, Naumburg bis Weißenfels. Im Westen erreicht der Naturpark die Finne und die Schrecke. Die nördliche Grenze schließt Teile des Ziegelrodaer Forstes und den südlichen Rand der Querfurter Platte von Nebra über Laucha und Freyburg bis Weißenfels ein. Der östliche Bereich wird durch das Wethautal geprägt. Der Naturpark liegt mit seinem Ostteil innerhalb der Landschaftseinheiten der Ilm-Saale-Muschelkalkplatte und des Halle-Naumburger Saaletals sowie mit seinem Westteil innerhalb der Landschaftseinheit des Helme-Unstrut-Buntsandsteinlandes. Im Südwesten werden Gebiete des Keuperbeckens bei Eckartsberga erfasst. Die Muschelkalk- und Buntsandstein-
platten mit ihren mächtigen Lössauflagen bestimmen flächig die Landschaft. Insbesondere aber wird diese durch die Täler von Unstrut, Saale und Wethau unterbrochen. Im härteren Buntsandstein sind diese Täler teilweise eng, weiten sich aber in den Muschelkalkland-
schaften erheblich auf.
Im Naturpark liegen die Naturschutzgebiete (NSG) „Forst Bibra", „Göttersitz", „Halbberge bei Mertendorf", „Hirschrodaer Graben", „Neue Göhle", „Saaleaue bei Goseck", „Saale-Ilm-Platten bei Bad Kösen", „Tote Täler", „Trockenrasenflächen bei Karsdorf", „Wendelstein" sowie die Landschaftsschutzgebiete (LSG) „Leinewehtal", „Finne-Triasland", „Saale", „Unstrut-Triasland, teilweise die NSG „Schmoner Busch, Spielberger Höhe und Elsloch" und „Steinklöbe" sowie das LSG „Saaletal".

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Schutzzweck und Entwicklungsziele

Erhaltung und Wiederherstellung der für den Naturraum der Schichtstufenlandschaften an mittlerer Saale und unterer Unstrut typischen Vielfalt, Eigenart und Schönheit einer historischen Kulturlandschaft als Grundlage für die Erholung des Menschen; Erhalt und Förderung der kulturhistorischen Werte und Traditionen sowie der typischen Landnutzungsformen wie z. B. den Terrassenweinbau; schutzzonen-
spezifische Erschließung des Naturparkes für den Fremdenverkehr, verbunden mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit

Natura 2000 im Naturpark

Im Geo-Naturpark wurden zur Erhaltung bedeutender Trockenlebensräume sowie ihres wertvollen Arteninventars (z.B. Orchideen) zwischen 2012 und 2015 verbuschte Flächen, die u.a. dem Lebensraumtyp "Naturnahe Kalktrockenrasen" (FFH-LRT 6210) zuzuordnen sind, gepflegt. Es erfolgten Entbuschungen, teilweise Beweidung und Nachmahd. Dieses Projekt setzte der Naturpark mit Fördergeldern des Landes Sachsen-Anhalt und der EU (ELER, Naturschutzrichtlinie) um. Die Naturschutzarbeiten kommen zahlreichen seltenen und geschützten Tier- und Pflanzenarten zugute, u.a. der Haselmaus, der Schlingnatter und der Zauneidechse (alle FFH-Richtlinie, Anhang IV), dem Neuntöter (Anhang I der Europäischen Vogelschutzlinie), Orchideenarten (Purpur- und Helm-Knabenkraut, Fliegen-Ragwurz), der Silberdistel und der Gemeinen Kuhschelle. Ein Teil des Projektes waren auch die Öffentlichkeitsarbeit und die Umweltbildung.

Um die europaweit stark gefährdeten Fledermäuse zu schützen, sicherte der Geo-Naturpark, unterstützt durch die EU und das Land Sachsen-Anhalt, mehrere Fledermausquartiere. So wurde 2011/12 das Pumpenhaus, ein Sommerquartier für Mops- und Brandtfledermaus sowie für die Kleine Hufeisennase, im Ziegelrodaer Forst saniert. Im Jahr 2014 erfolgte die Sicherung des Hexenkellers bei Freyburg, einem Winterquartier der Kleinen Hufeisennase (FFH-Richtlinie, Anhang II und IV).   

entnommen aus:

Webseite des Naturparkes "Saale-Unstrut-Triasland"

Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete Sachsen-Anhalts (2003), Ergänzungsband; Hrsg. vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Links / Dokumente

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