Asendorfer Kippe (NSG0182)
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Größe [ha]:47
Landkreise und kreisfreie Städte:Saalekreis; Mansfeld-Südharz
Verordnung vom19. August 1998
Gebietsbeschreibung
Das NSG (135 - 215 m ü. NN) liegt ca. 12 km nordöstlich von Querfurt. Es umfaßt einen Teil des südöstlichen Randbereiches der Asendorfer Braunkohlentagebaukippe.
Geologische Beschaffenheit
Im Gebiet wurden verschiedene Substrate, wie z.B. tertiäre Sande und Kiese, verkippt. Die Böden sind somit insbesondere im Bereich der Hang- und Plateaulagen trocken, nährstoffarm und sauer. Zahlreiche Erosionsrinnen durchschneiden das Gelände. Temporäre Kleingewässer sind in Mulden und Senken mit lehmig-tonigem Untergrund vorhanden.
Flora
Im NSG sind sowohl vegetationsfreie Areale, Flächen mit ausgeprägten Verbuschungsstadien oder kleinflächig eingebrachten Pioniergehölzen als auch geschlossene Vegetation vorhanden. Während insbesondere Teile der Hangflächen mit Pappeln oder auch Erlen aufgeforstet wurden, blieben viele Flächen der natürlichen Entwicklung überlassen. Eines der häufigsten Pioniergehölze ist die Hänge-Birke (Betula pendula), aber auch Espen und Weißdornarten (Crataegus monogyna, C. laevigata) sind in der Vegetation vertreten.
Plateauflächen und Hanglagen sind charakterisiert von:
- Weißem Straußgras (Agrostis stolonifera)
- Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
Die Grasbestände werden ergänzt durch Magerrasenarten wie:
- Rispen-Flockenblume (Centaurea stoebe)
- Gold-Distel (Carlina vulgaris)
- Gelbe Spargelerbse (Tetragonolobus maritimus)
- Gelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca)
- Dürrwurz-Alant (Inula conyzae)
Flache Kleinstgewässer sowie staunasse Stellen weisen Röhrichte auf, in denen u.a. folgende Arten wachsen:
- Gewöhnliches Schilf (Phragmites australis)
- Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
- Salz-Teichsimse (Schoenoplectus tabernaemontani)
- Gewöhnliche Strandsimse (Bolboschoenus maritimus)
Eine Besonderheit in den Feuchtbereichen ist das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata).
Fauna
Im NSG und dem angrenzenden Tagebaugebiet Amsdorf leben ca. 18 Libellenarten. Darunter befinden sich folgende in Sachsen-Anhalt gefährdete Arten:
- Kleine Königslibelle (Anax parthenope)
- Kleine Binsenjungfer (Lestes virens)
- Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum)
- Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum)
Die Feuchtgebiete sind insbesondere für verschiedene Amphibienarten wertvoll. Als ein Vertreter sei die Kreuzkröte (Bufo calamita) genannt.
Zahlreiche Brutvogelarten nutzen die unterschiedlichen Vegetationsstrukturen als Lebensraum. Dazu gehören beispielsweise:
- Pirol (Oriolus oriolus)
- Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
- Schwarzkehlchen (Saxicola torquata)
- Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe)
- Brachpieper (Anthus campestris)
- Rebhuhn (Perdix perdix)
- Grauammer (Emberiza calandra)
- Beutelmeise (Remiz pendulinus)
Schutzziel
Entwicklung verschiedenster Biotope auf einer nicht rekultivierten Abraumkippe eines Braunkohlentagebaues.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Die Maßnahmen im NSG sollen die natürliche Sukzession unterstützen. Auf Reliefmelioration soll ebenso verzichtet werden wie auf Ansaaten bzw. Aufforstungen.
Es sollte geprüft werden, ob kleinflächig botanisch interessante Bereiche freizustellen sind.
Links / Dokumente
Verordnung vom 19.08.1998 (Amtsbl. f. d. Reg.-Bez. Halle. - 7(1998)11 v. 27.08.1998, S.97)