Cösitzer Teich (NSG0089)
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Größe [ha]: 38
Landkreise und kreisfreie Städte: Anhalt-Bitterfeld
Verordnung vom:11. September 1967
Gebietsbeschreibung
Das NSG (80 m ü. NN) erstreckt sich in der Fuhneaue ca. 3 km nordwestlich von Zörbig zwischen den Ortschaften Cösitz und Radegast. Das NSG liegt im LSG0049 "Fuhneaue". Der Cösitzer Teich entstand um 1936 durch das Einsinken eines Bergwerkbereiches innerhalb der Fuhneaue. Die Fuhne bestimmt das hydrologische Regime des Teiches.
Starke Nährstoffeinträge führten in dem nur etwa 1 m tiefen Gewässer zu starken Eutrophierungserscheinungen.
Flora
Der Teich wird von Schilf-Röhricht (Phragmitetum australis), Schmalblattrohrkolben-Röhricht (Typhetum angustifoliae) und stellenweise vom Wasserschwaden-Röhricht (Glycerietum maximae) fast vollständig umschlossen. In den Röhrichten siedeln:
- Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus)
- Ästiger Igelkolben (Sparganium erectum)
- Fluß-Ampfer (Rumex hydrolapathum)
- Rauhhaariges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Die Seggenriede werden vom Uferseggen-Ried (Caricetum ripariae) und von Rohrglanzgras-Röhricht (Phalaridetum arundinaceae) beherrscht, in denen u. a. auch der Blutweiderich (Lythrum salicaria) vorkommt. Am Südufer des Cösitzer Teiches existiert ein kleiner Rest eines einstigen Auenwaldes (Querco-Ulmetum minoris). Die Krautschicht wird neben Frühjahrsgeophyten von der Großen Brennessel (Urtica dioica) beherrscht. Aufgrund der zunehmenden Vernässung dringen auch Wasser- und Sumpfpflanzen in das Areal ein wie:
- Wasser-Minze (Mentha aquatica)
- Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
- Bittersüßer Nachtschatten (Solanum dulcamara)
Typische Grünlandgesellschaften sind:
- Silgen-Rasenschmielen-Wiese (Sanguisorbo officinalis-Silaetum silai)
- Engelwurz-Kohldistel-Wiese (Angelico sylvestris-Cirsietum oleracei)
- Knickfuchsschwanz-Gesellschaft (Ranunculo repentis-Alopecuretum geniculati)
Meist wird das Grünland jedoch intensiv genutzt.
Fauna
Das NSG beherbergt eine der größten Brutkolonien der Lachmöwe (Larus ridibundus) in Deutschland. Darüber hinaus wurden über 70 weitere Brutvogelarten festgestellt. Insbesondere sind es:
- Taucher
- Enten und Rallen, z.B.
- Schwarzhals- und Zwergtaucher (Podiceps nigricollis, P. ruficollis)
- Schnatter- und Spießente (Anas strepera, A. acuta)
- Kleines Sumpfhuhn und Tüpfelsumpfhuhn (Porzana parva, P. porzana)
- Lariden, z.B.
- Sturmmöwe (Larus canus)
- Schwarzkopfmöwe (Larus melanocephalus)
Der Cösitzer Teich ist darüberhinaus bedeutsam als Rastplatz für durchziehende Vogelarten. Während des Frühjahrs- bzw. Herbstzuges sind mehrere Möwen- und Seeschwalbenarten, darunter Zwergmöwe (Larus minutus) und Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger), sowie Limikolen und Enten zu beobachten. Das NSG bietet mehreren Arten an Froschlurchen, wie z. B. der Rotbauchunke (Bombina bombina), Lebensraum.
Schutzziel
Sicherung der Brut- und Rastmöglichkeiten für eine artenreiche Sumpf- und Wasservogelwelt.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der Zustand des Gebietes ist zufriedenstellend. Jedoch wirken sich angelsportliche Nutzung und Erholungsdruck ungünstig aus. Die NSG-Fläche sollte durch Pufferbereiche gegen den Nutzungsdruck und insbesondere gegen die neue B 183 besser abgegrenzt werden.
Für den Erhalt der typischen Pflanzengesellschaften sind Maßnahmen gegen die fortschreitende Eutrophierung durch Altwässer und den angrenzenden agrarisch genutzten Bereich notwendig.
Links / Dokumente
Verordnung vom 11.09.1967 (GBl. d. DDR Teil II.-(1967)95 v. 19.10.1967, S.697) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz); Beschl. BT Halle v. 17.03.1983(GBl. II S. 697) - Verkleinerung