Hasenwinkel
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Größe [ha]:18,40
Landkreise und kreisfreie Städte:Mansfeld-Südharz
Verordnung vom:30. März 1961
Gebietsbeschreiung
Das NSG (125-210 m ü. NN) liegt etwa 4 km östlich von Eisleben im LSG "Süßer See". Es befindet sich im oberen Teil einer Erosionschlucht am Hang nördlich des Süßen Sees.
Klimatisch gehört der Raum zum Binnenlandklima. Es zeichnet sich besonders durch Niederschlagsarmut (
Geologische Beschaffenheit
Der markante, südexponierte Hangkomplex schließt sich an die Niederung des Süßen Sees an. Das Relief des Gebietes ist gekennzeichnet durch Einbruchkessel und Kleinformen wie Zerrungsspalten und Erdfälle. Im oberen Teil des NSG werden die Ton- und Schluffsteine von Sandsteinen überlagert. Im Oberhangbereich sind Reste von tertiären Sanden erhalten.
Vorherrschende Bodentypen sind Löß- bzw. Schutt- Rendzinen sowie Ranker im Bereich aufgelassener Weinberge, aber auch Lößlehm-Fahlerden und Kolluvialschwarzerden.
Flora
Trocken und Halbtrockenrasen nehmen weite Teile des NSG ein. Dazu zählen
- Schwingel-Fiederzwenkenrasen (Festuco rupicolae-Brachypodietum pinnati),
- Wimperperlgrasfluren (Erysimo-Melicetum ciliatae) und
- Berggamander-Schwingelfluren (Teucrio-Festucetum cinereae).
Sie sind durch einen hohen Artenreichtum gekennzeichnet, zu den auch Arten der Roten Liste von Sachsen-Anhalt gehören. Bemerkenswerte Pflanzen sind
- Zottige Fahnenwicke (Oxytropis pilosa),
- Stengelloser Tragant (Astragalus exscapus),
- Steppen-Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana),
- Pferde-Sesel (Seseli hippomarathrum),
- Wimper-Perlgras (Melica ciliata) und
- Siebenbürger Perlgras (Melica transsilvanica).
An z. T. verfallenen oder überwachsenen Trockenmauern ehemaliger Weinbergterrassen weisen Arten wie
- Gelber Günsel (Ajuga chamaepitys),
- Blauer Gauchheil (Anagallis foemina),
- Roter Hornmohn (Glaucium corniculatum) oder
- Schopf-Träubel (Muscari comosum)
auf eine ehemalige Nutzung hin.
Gebüsche des Liguster-Schlehen-Gebüsches (Ligustro-Prunetum spinosae) und die seltene Steppen-Kirsche (Cerasus fruticosa), die hier die absolute Nordwestgrenze ihrer Verbreitung erreicht, vervollständigen das Vegetationsmosaik.
Im östlichen Teil des NSG ist Traubeneichen-Hainbuchen- Winterlindenwald (Galio sylvatici-Carpinetum betuli) erhalten geblieben.
Fauna
Zur artenreichen Vogelwelt im NSG gehören u.a. die Brutvögel
- Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria),
- Goldammer (Emberiza citrinella),
- Grünspecht (Picus viridis),
- Wendehals (Jynx torquilla) und
- Neuntöter (Lanius collurio).
In Abhängigkeit vom Lebensraum kommen verschiedene Schnecken vor:
- Restwald: Aegopinella minor, Euomphalia strigell
- Wimperperlgrasfluren: Zebrina detrita
- Weiden: Nesovitrea hammonis.
Schutzziel
Erhaltung verschiedener Trocken- und Halbtrockenrasentypen mit seltenen Pflanzenarten sowie eines Traubeneichen-Hainbuchen-Winterlindenwaldrestes im Gebiet mit subkontinentalem Klimaeinfluß
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Die Vielfalt der Pflanzengesellschaften und -arten ist noch erhalten. Die zunehmende Verbuschung und fehlende Grasnutzung muß verhindert werden, um Ausdehnung und Zusammensetzung der Halbtrocken- und Trockenrasen zu erhalten.
Angrenzende intensiv genutzte Ackerflächen führen infolge von Nährstoffeinträgen auch im Wald zur Eutrophierung.
Das NSG liegt im FFH-Gebiet "Trockenrasenhänge nördlich des Süßen Sees".
Links / Dokumente:
Verordnung vom 30.03.1961 (GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz)