Klippmühle
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Größe [ha]: 8,59
Landkreise und kreisfreie Städte:Mansfeld-Südharz
Verordnung vom:12. Januar 1938
Gebietsbeschreibung
Das Gebiet (210-265 m ü. NN) liegt ca. 8 km südwestlich von Hettstedt und ist ein Teil des westexponierten Steilhanges des Wippertales nördlich der ehemaligen Klippmühle.
Das NSG liegt im LSG "Harz und Vorländer".
Geologische Beschreibung
Das Gebiet gehört zur metamorphen Zone des Unterharzes und ist das Typusgebiet für die Formation des Klippmühlquarzits. Viele Felsklippen am Steilhang bestehen aus diesem Klippmühlquarzit. Eine weitere Gesteinsart sind die ebenfalls metamorph veränderten phyllitischen Quarzitschiefer. Während über dem Festgestein und einer unterschiedlich starken Berglößbedeckung skelettreiche Braunpodsole lagern, befinden sich auf den Steilhängen aufgrund von Abtragungen Rohböden und Ranker.
Flora
Ein Teil des Gebietes wird von dem sehr beachtenswerten lückigen bodensauren Färberginster-Eichenbuschwald (Genisto tinctoriae-Quercetum) mit alten Krüppeleichen, Ebereschen (Sorbus aucuparia), Birken (Betula pendula) und Gewöhnlichen Kiefern (Pinus sylvestris) in der Baumschicht eingenommen. In seiner Krautschicht wachsen
- Schlängelschmiele (Avenella flexuosa),
- Echter Schafschwingel (Festuca ovina) und
- Heidekraut (Calluna vulgaris).
Diese Pflanzengesellschaften deuten auf einen ehemaligen Bauernwald hin. Während im Bereich dieser Eichenwälder auch Fichtenforste vorkommen, wurden auf felsigen Partien im Norden Kiefern gepflanzt.
Waldmäntel werden zum Teil von Liguster-Schlehen-Gebüschen (Ligustro- Prunetum spinosae) gebildet.
Fauna
Das NSG bietet zahlreichen Vogelarten Lebensraum. So brüten 24 Arten hier, darunter
- Wendehals (Jynx torquilla),
- Gimpel (Pyrrhula pyrrhula),
- Goldammer (Emberiza citrinella) und wahrscheinlich auch
- der Baumfalke (Falco subbuteo).
Ihren Nahrungsraum haben Sperber (Accipiter nisus), Grauspecht (Picus canus) und Schwarzstorch (Ciconia nigra) im Schutzgebiet.
Schutzziel
Erhaltung eines repräsentativen Aufschlusses des Klippmühlquarzits
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der Zustand des NSG kann als gut eingeschätzt werden. Die Klippen sind wenig bewachsen. Die Waldgrenzbereiche weisen eine dynamische Entwicklung auf; eine Verbuschungstendenz zeigen die Rasenflächen auf dem Plateau.
Links / Dokumente:
Verordnung vom 12. Januar 1938 (Amtsbl. d. Reg. in Merseburg. Ausg. B. - (1938)3 v. 22.01.1938)