Rathsbruch
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Größe [ha/km]: 11,69
Landkreise und kreisfreie Städte:Anhalt-Bitterfeld
Verordnung vom: 30. März 1961
Gebietsbeschreibung
Das NSG (85 bis 87 m ü. NN) liegt im LSG "Fläming" etwa 12 km östlich von Zerbst. Es umfaßt einen Restwald in der Nutheniederung am Rande des Roßlau-Wittenberger Vorflämings.
Flora
Große Teile des NSG nimmt der Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald (Pado-Fraxinetum) ein, in dem stellenweise die Moor-Birke (Betula pubescens) dominiert. In der Krautschicht siedeln
- Einbeere (Paris quadrifolia),
- Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum),
- Süße Wolfsmilch (Euphorbia dulcis),
- Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum),
- Wolliger Hahnenfuß (Ranunculus lanuginosus) und
- Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis).
Ein Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (Stellario holosteae-Carpinetum betuli) stockt auf Geschiebelehmstandorten. Seine Bodenflora setzt sich unter anderem zusammen aus
- Schuppenwurz (Lathraea squamaria),
- Leberblümchen (Hepatica nobilis),
- Großem Zweiblatt (Listera ovata),
- Geflecktem Aronstab (Arum maculatum),
- Zweiblättriger Schattenblume (Maianthemum bifolium) und
- Maiglöckchen (Convallaria majalis) .
An den feuchtesten und moorigen Standorten wächst ein Seggen-Erlen- Bruchwald (Carici elongatae-Alnetum glutinosae).
Fauna
Zu der artenreichen Avifauna gehören z.B.
- Schwarzspecht (Dryocopus martius),
- Grünspecht (Picus viridis),
- Buntspecht (Dendrocopos major),
- Kleinspecht (Dendrocopos minor),
- Wendehals (Jynx torquilla),
- Waldschnepfe (Scolopax rusticola),
- Dorngrasmücke (Sylvia communis),
- Nachtigall (Luscinia megarhynchos),
- Misteldrossel (Turdus viscivorus) und Wacholderdrossel (T. pilaris) sowie
- Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes).
An den Waldrändern tritt der Ortolan (Emberiza ortulana) auf.
Schutzziel
Schutz naturnaher Feuchtwaldgesellschaften mit ihrer typischen artenreichen Tier- und Pflanzenwelt am Rande des Flämings; Erhalt als Bindeglied im System der Niederungsschutzgebiete
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der Zustand des Gebietes befriedigt nicht. Die Grundwasserabsenkung und Austrocknung hat zu Veränderungen der Artenvielfalt und -zusammensetzung geführt. Neben der konsequenten Kontrolle der Grundwasserentnahme kann ein geregelter Staubetrieb zum Erhalt der Bodenflora der Feuchtstandorte beitragen. Das NSG liegt im FFH-Gebiet "Obere Nuthe-Läufe".
Links / Dokumente
Verordnung vom 30.03.1961 (GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz); Beschl. BT Halle v. 17.03.1983 - Verkleinerung