Salzstelle bei Hecklingen
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Größe [ha]: 14,76
Landkreise und kreisfreie Städte: Salzlandkreis
Verordnung vom:25. Januar 1926
Gebietsbeschreibung
Das NSG (64 - 66 m ü. NN) liegt 1 km westlich von Staßfurt im LSG "Bodeniederung" und wurde als eines der ersten Naturschutzgebiete in Anhalt rechtsverbindlich sichergestellt.
Die Salzstelle bei Hecklingen ist ein geschütztes Geotop. Solquellen und salzhaltiges Grundwasser haben den Boden mehr oder weniger stark mit Salz angereichert. Das salzhaltige Quellwasser wird über Gräben abgeleitet.
Flora
Die Vegetation wird vom unterschiedlichen Salz- und Wassergehalt des Bodens bestimmt. Auf den kleinflächigen Salzwiesen, -weiden und -trittrasen wachsen als typische Arten:
- Weißes Straußgras (Agrostis stolonifera),
- Erdbeer-Klee (Trifolium fragiferum),
- Schmalblatt-Hornklee (Lotus glaber),
- Salztäschel (Hymenolobus procumbens),
- Sumpfdreizack (Triglochin palustre),
- Wiesen-Gerste (Hordeum secalinum) und
- Entferntährige Segge (Carex distans).
Die Gräben weisen
- Salzbunge (Samolus valerandi) und
- Sumpf-Teichfaden (Zannichellia palustris) auf.
Im Bereich der Grabenränder im Südwestteil siedelt insbesondere dichtes Schilfröhricht (Phragmitetum australis) mit
- Echten Eibisch (Althaea officinalis) und der
- Gewöhnlichen Strandsimse (Bolboschoenus maritimus).
Im Übergangsbereich zu halophilen Wiesengesellschaften kommen
- Sellerie (Apium graveolens) und
- Großes Flohkraut (Pulicaria dysenterica) vor.
Der Westteil des Gebietes wird hauptsächlich von der Salzschwaden-Strandaster- Gesellschaft (Puccinellia distans-Aster tripolium-Gesellschaft) eingenommen. Während in feuchten Senken die Salzbinsen-Milchkraut- Gesellschaft (Juncetum gerardii) kleinflächig auftritt, siedeln im Übergangsbereich zu den fast ausschließlich vom Queller und gelegentlich eingestreuter Strand-Sode (Suaeda maritima) bestandenen Salzschlickstandorten
Fauna
Das NSG ist Lebensraum verschiedener Brutvögel:
- Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus),
- Rohrammer (Emberiza schoeniclus),
- Rohrweihe (Circus aeruginosus),
- Kiebitz (Vanellus vanellus),
- Schafstelze (Motacilla flava) und
- Braunkehlchen (Saxicola rubetra).
Die folgende Übersicht vermittelt einen kleinen Eindruck von der Vielfalt der Insektenfauna im NSG.
Ausgewählte Insektenarten des NSG
Libellen |
Heuschrecken |
Schmetterlinge |
Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio) | Kurzflüglige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) | Crambus salicorniae |
Südliche Binsenjungfer (Lestes barbarus) | Weißrandiger Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus) | Bactra robustana |
Bucculatrix maritima | ||
Coleophora salicorniae | ||
halobionte Wanzen |
halobionte und halophile Laufkäfer |
Kurzflügelkäfer |
Halosalda lateralis | Dyschirius salinus | Bledius bicornis bicornis |
Orthotylus rubidus | Tachys scutellaris | Bledius unicornis |
Agramma melanoscela | Pogonus chalceus | |
Henestaris halophilus | Pogonus chalceus |
Eine Besonderheit ist das für Mitteleuropa einmalige Vorkommen der südeuropäischen Strandbremse Hybomitra expolicata.
Schutzziel
Erhaltung einer sehr bedeutenden Binnensalzstelle in Mitteleuropa mit einer an den Salzgehalt des Bodens und des Wassers angepaßten Flora und Fauna
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der Zustand des Gebiet ist befriedigend. Wichtige Maßnahmen der Pflege sind Mahd bzw. Beweidung.
Das NSG liegt im gleichnamigen FFH-Gebiet.
Links / Dokumente:
Verordnung vom 25.01.1926 (Amtsbl. f. Anhalt. - 163(1926)9 v. 02.02.1926); Beschl. BT Magdeburg v. 05.07.1978 - Erweiterung; Beschl. BT Magdeburg v. 31.10.1985 - Flächenaustausch