Thielenhaide
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Größe [ha]: 31,49
Landkreise und kreisfreie Städte:Wittenberg
Verordnung vom:30. März 1961
Lage
Das NSG (160 - 182 m ü. NN) liegt ca. 5 km südöstlich von Gräfenhainichen. Es umfaßt einen Restlaubwald inmitten ausgedehnter Kiefernforste.
Geologische Beschaffenheit
Vegetation
Im NSG ist der Wachtelweizen-Traubeneichen-Buchenwald (Luzulo luzuloides-Fagetum), der einen hohen Altholzanteil aufweist, die dominierende Waldgesellschaft.
Dicht schließende Baumbestände bewirken, daß die Strauchentwicklung einschließlich der natürlichen Verjüngung gering ist. Ausnahmen bilden lichtere Stellen. Hier hat sich Hainbuchen-, Birken- und z. T. auch Kiefernjungwuchs entwickelt.
Neben größeren vegetationsfreien Bodenflächen, die mit Fallaub bedeckt sind, findet sich eine artenarme Krautschicht mit
- Schmalblättriger Hainsimse (Luzula luzuloides),
- Heidelbeere (Vaccinium myrtillus),
- Himbeere (Rubus idaeus),
- Adlerfarn (Pteridium aquilinum),
- Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana),
- Gewöhnlichem Habichtskraut (Hieracium lachenalii) und teilweise
- Wald-Labkraut (Galium sylvaticum) sowie
- Birngrün (Orthilia secunda) und
- Kleinem Wintergrün (Pyrola minor).
In den wenigen etwas reicheren Senkenstandorten kommen geringe Bestände
- des seltenen Waldmeisters (Galium odoratum) sowie von
- Einblütigem Perlgras (Melica uniflora),
- Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum) und
- Riesen-Schwingel (Festuca gigantea) vor.
Freie Kuppen und Hänge weisen Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos) auf.
Im Bereich der kleinen Quellsümpfe wachsen Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum) und Winkel-Segge (Carex remota), seltener Alpen-Hexenkraut (Circaea alpina).
Floristische Besonderheiten des NSG sind
- Berg-Hartheu (Hypericum montanum),
- Kassuben-Wicke (Vicia cassubica) und
- Kleines Immergrün (Vinca minor).
Im NSG kommen sowohl Großpilze als auch phytopatogene Mikropilze vor.
Fauna
Die Thielenhaide bietet verschiedenen Brutvögeln geeignete Nistmöglichkeiten. Besonders vorteilhaft ist der Rotbuchen-Altholzbestand für den Schwarzspecht (Dryocopos martius). Neben diesem brüten im NSG u. a. noch
- Grauspecht (Picus canus),
- Hohltaube (Columba oenas),
- Waldschnepfe (Scolopax rusticola),
- Waldkauz (Strix aluco)
und seit 1975 wieder
- der Kolkrabe (Corvus corax) als eine der ersten Kolkrabenbruten im Süden Ostdeutschlands.
Schutzziel
Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Traubeneichen-Buchenwaldrestes der Dübener Heide mit bestandsgefährdeten Tier- und Pflanzenarten
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der Zustand des Schutzgebietes ist zufriedenstellend. Das NSG ist Bestandteil des Naturparkes "Dübener Heide".
Links / Dokumente:
Verordnung vom 30.03.1961 (GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz)
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