Kellerberge nordöstlich Gardelegen (FFH0080)

Kellerberge nordöstlich Gardelegen © Torsten PietschKellerberge nordöstlich Gardelegen © Torsten Pietsch

Größe [ha]: 116
Landkreise und kreisfreie Städte: Altmarkkreis Salzwedel
Verwaltungseinheiten:Einheitsgemeinde Hansestadt Gardelegen

Gebietsbeschreibung

Die Kellerberge stellen eine saalekaltzeitige Endmoräne in den „Altmarkheiden“ dar. Das FFH-Gebiet liegt nordöstlich von Gardelegen und nördlich von Kloster Neuendorf. Es umfasst die Offenflächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes Gardelegen, dem heutigen Ausflugsziel „Heidelandschaft Gardelegen“. Die das Gebiet prägenden Heideflächen setzen sich auch außerhalb der FFH-Bereiche fort.

Ausgewählte Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-RichtlinieTextfeld öffnenTextfeld öffnen

Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-RichtlinieTextfeld öffnenTextfeld öffnen

Lebensraumtypen und Flora

Das Vegetationsmosaik besteht aus Zwergstrauchheiden, Sandmagerrasen, Landreitgras-Fluren, Baumgruppen und Gehölzen sowie kleinflächigem Wald. Es ist als Folge der militärischen Nutzung entstanden und wurde nachfolgend durch Pflege verstetigt. Bestimmend sind die Flächen mit Ausbildungen des FFH-LRT 4030 Trockene Heiden (61 ha), die als Pionier-, Aufbau-, Reife- und Degradationsstadien auftreten. Die charakteristische Vegetation setzt sich aus Besenheide (Calluna vulgaris), Rot-Straußgras (Agrostis capillaris), Pillen-Segge (Carex pilulifera), Dreizahn (Danthonia decumbens), Schlängel-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), Schaf-Schwingel (Festuca ovina), Kleinem Habichtskraut (Hieracium pilosella), Gemeinem Ferkelkraut (Hypochoeris radicata) und Gemeiner Hainsimse (Luzula campestris) zusammen.
Kleinflächig tritt Wald mit Beständen des FFH-LRT 9190 Eichenwälder auf Sandebenen (3,0 ha) auf. Es sind starkschäftige Eichenbestände, in denen die Verjüngung als Folge des hohen Äsungsdruckes des Schalenwildes fehlt. Die Baumschicht bilden Trauben-Eiche (Quercus petraea), Hänge-Birke (Betula pendula) und Kiefer (Pinus sylvestris). In der grasreichen Krautschicht treten typischerweise Rotes Straußgras (Agrostis capillaris), Schlängel-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Schaf-Schwingel (Festuca ovina), Weiches Honiggras (Holcus mollis), Dreizahn (Danthonia decumbens), Pillen-Segge (Carex pilulifera), Gemeine Hainsimse (Luzula campestris), Besenheide (Calluna vulgaris), Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum), Glattes und Gemeines Habichtskraut (Hieracium laevigatum, H. lachenalii) und Echter Ehrenpreis (Veronica officinalis) auf.

Fauna

Die Offenlandhabitate des ehemaligen militärischen Übungsgebietes bieten für die Zauneidechse (Lacerta agilis) solange gute Lebensbedingungen, wie die Sukzession und damit der Bedeckungsgrad der Gehölze nicht zu weit fortschreiten.
Auch die Kreuzkröte (Bufo calamita) findet hier einen geeigneten Sommerlebensraum. Die Lage ihrer Reproduktionsgewässer ist unklar.
Außerdem liegen Beobachtungen des Hirschkäfers (Lucanus cervus) vor. Die Habitatfläche der Art umfasst einen 1,8 ha großen, hallenwaldartigen Bestand aus Eiche.

Literatur: 264, 376, 400

verändert nach:

Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

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