Die Standorte der Gesellschaften von Bidention und Chenopodion sind Pionierstandorte an Flussufern, welche durch Substratumlagerungen oder Wasserstandsveränderungen entstehen. Sie sind innerhalb der Vegetationsperiode überwiegend langfristig überstaut. Durch Substratumlagerung bei Hochwasser entstehen vor allem sandige und kiesige Pionierstandorte, die allerdings auch von Schlickdecken überzogen sein können oder nach Festlegung des Substrates durch die Vegetation bei nachfolgenden Hochwässern von Schlick überdeckt werden. Schlammige Pionierstandorte entstehen vor allem durch Überstauungszeiten während der Vegetationsperiode, die so lange andauern, dass die mehrjährigen Pflanzenarten der Flussufer absterben, sowie durch Sedimentation von Feinsubstrat in Ruhigwasserzonen.
In natürlichen Gewässern bilden sich Sand- und Schlammbänke vor allem in den Innenbögen der Flussschlingen, den sogenannten Gleitufern. Das akkumulierte Material stammt dabei aus der Erosion oberstrom liegender Gewässerabschnitte, oft von den steil abfallenden Prallufern. Durch das Wechselspiel von Erosion und Akkumulation verändern natürliche Fließgewässer ihr Bett regelmäßig. Eines der wesentlichen Charakteristika von Flussuferstandorten ist somit ihre Morphodynamik. Wechselnde Wasserstände bewirken jedoch nicht nur die Dynamik der Flussufer, sie bedingen auch die typische Vegetationsgliederung der Aue. In Niedrigwasserperioden werden auch tiefliegende Uferbereiche von ausdauernden Pflanzengesellschaften besiedelt. Folgt auf eine Niedrigwasserperiode allerdings ein langandauerndes Frühjahrs- oder Sommerhochwasser, so sterben die Ufergesellschaften auf tief gelegenen Bereichen ab und diese stehen wieder für eine Besiedlung durch die einjährigen "Pioniere" zur Verfügung. Die Mehrzahl der einjährigen Arten ist in der Lage, eine Samenbank zu bilden, aus der sie sich auch nach mehreren Jahren bis Jahrzehnten regenerieren können.
Durch Buhnenbau entstehen strömungsfreie Zonen, in denen sich durch die abnehmende Fließgeschwindigkeit feines Substrat absetzt. Das Substrat ist stickstoff- und basenreich. Die Standorte sind zum Zeitpunkt der Besiedlung durch die Arten der annuellen Ufervegetation voll besonnt und frei von Konkurrenzvegetation. Sie stellen Ersatzstandorte für natürliche Gleitufer der Flüsse dar. Bestände des Bidention sind überwiegend auf Schlammablagerungen, die durch Überflutung bei Mittel- bis Hochwasser entstehen, im Uferbereich meist großer Flüsse zu finden. Es handelt sich dabei um amphibische bis semiterrestrische, meist stickstoff- und nährstoffreiche Standorte, die von Feinsedimenten gebildet werden. Das Chenopodion besiedelt überwiegend sandig-kiesiges bis grusiges Flussufersubstrat auf besonders tief gelegenen Standorten und kann auch auf Schlamm vorkommen. Es enthält die am tiefsten gelegenen Flussufergesellschaften, die bereits bei leichtem Hochwasser überflutet werden.