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Verbreitung
Die Art kommt in weiten Teilen Afrikas, sowie in Südeuropa, Süd- und Mittelasien und Australien vor (GLUTZ VON BLOTZHEIM & BAUER 1987). In Deutschland gibt es keine dauerhaften Vorkommen. Gelegentlich rastet er jedoch auf dem Zug in die Winterquartiere, beispielsweise am Helmestausee an der Grenze von Sachsen-Anhalt und Thüringen (MAMMEN et al. 2013).
Ökologie und Zugstrategie
Der Seidenreiher lebt in Sümpfen, die mit Büschen und Bäumen bestanden sind. Zur Nahrungssuche bevorzugt er seichte Gewässer mit wenig Vegetation. Aus diesen Gründen kann man ihn häufig in Reisfeldern beobachten. Er frisst kleine Fische, Frösche, Eidechsen, Würmer, Krebstiere, Schnecken und Insekten. Die Brut findet gesellig in Kolonien statt. Dabei schließt sich der Seidenreiher gern anderen Reiherarten aber auch Saatkrähen oder Raubvögeln an. Die Nester werden entweder im Schilf oder sehr hoch in Bäumen errichtet. Der Abstand zum nächsten Nest kann sehr gering sein. Die europäischen Vögel ziehen zum Überwintern nach Afrika und Südasien. Die Ankunft an den europäischen Brutplätzen findet ab Mitte März bis Mai statt. Der Zug in die Überwinterungsgebiete beginnt etwa Ende August bis Anfang September (GLUTZ VON BLOTZHEIM & BAUER 1987).
Bestandsentwicklung
Der Weltbestand wird derzeit auf etwa 640.000 bis 3.100.000 Tiere geschätzt, mit einem leicht positiven Bestandstrend. Die Art wird daher in der weltweiten Roten Liste als nicht gefährdet geführt („least concern“) (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2014).
Gefährdung und Schutz
Der Verlust von Lebensräumen, beispielsweise durch Entwässerung, stellt die größte Bedrohung dar. Der Schutz muss sich daher vorrangig auf deren Erhalt konzentrieren. Die Jagd zur Gewinnung von Schmuckfedern, wie sie früher praktiziert wurde, ist mittlerweile nicht mehr üblich (BIRDLIFE INTERNATIONAL 2014).
Rote Liste Deutschland: -
Rote Liste Sachsen-Anhalt: -
Quellen:
GLUTZ VON BLOTZHEIM, U. N.; BAUER, K. M. (1987): Handbuch der Vögel Mitteleuropas. – 1 Bd. Gaviiformes – Phoenicopteriformes. – 2. durchges. Aufl. – Wiesbaden: Aula-Verl.
MAMMEN, K. & U.; DORNBUSCH, G.; FISCHER, S. (2013): Die Europäischen Vogelschutzgebiete des Landes Sachsen-Anhalt, Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft 10/2013.
BIRDLIFE INTERNATIONAL (2014): BirdLife International. 2014. Egretta garzetta. The IUCN Red List of Threatened Species 2014: e.T62774969A40853887. http://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2014-2.RLTS.T62774969A40853887.en . Downloaded on 23 October 2015.