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Größe [ha]:73,69
Landkreise und kreisfreie Städte:Harz
Verordnung vom:30. März 1961
Gebietsbeschreibung
Das NSG (495 - 696 m ü. NN) liegt im LSG0032 "Harz und nördliches Harzvorland" und zieht sich nördlich von Elend beidseitig an den Talhängen der Kalten Bode in Richtung Schierke .
Geologische Beschaffenheit
Das Kerbsohlental der Kalten Bode durchschneidet im Nordteil den Randgranit des Brockenplutons, im Südteil Kieselschiefer und Quarzitschiefer. Für die Talhänge sind Klippenbildungen und Blockfelder charakteristisch. Es überwiegen Podsole mit Übergängen zu Braunpodsolen. An blockreichen Hängen sind Ranker ausgebildet.
Flora
Der Harzlabkraut-Buchenwald (Luzulo luzuloides-Fagetum) stockt vorwiegend auf den Südwesthängen. An nordostexponierten Hängen und auf der Talsohle ist durch Einmischung der Gewöhnlichen Fichte (Picea abies) eine Hochlagenvariante dieser Waldgesellschaft mit Wolligem Reitgras (Calamagrostis villosa) entstanden.
Schluchtwaldartige Buchen-Ahornwälder (Aceri-Fagetum) mit Gewöhnlicher Fichte stocken auf wasserzügigen Hangstandorten mit reicher Nährstoffversorgung. Die Krautschicht dieser Waldgesellschaften zeichnet sich durch montane Arten wie
- Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina),
- Platanenblättriger Hahnenfuß (Ranunculus platanifolius) und
- Weiße Pestwurz (Petasites albus) aus.
Die Kalte Bode und kleinere dort mündende Fließrinnen werden von der Alpenmilchlattich-Hochstaudenflur gesäumt. Im Gebiet finden sich stellenweise Quellfluren, z. B. die Bitterschaumkraut-Quellflur (Cardamine amarae-Chrysosplenietum oppositifolii), für die
- Wechselblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium) und
- Sumpf-Vergißmeinicht (Myosotis palustris)
charakteristische Arten sind. Als entsprechende Kontaktgesellschaft tritt eine Quellmoosflur mit Philonotis-, Brachythecium-, Scapania- und Nardia-Arten auf.
Fauna
Das NSG weist faunistische Besonderheiten auf. So erreichen
- Grünspecht (Picus viridis),
- Grauspecht (Picus canus) sowie
- Hohltaube (Columba oenas)
ihre Höhenverbreitungsgrenze im Harz. Das Elendstal ist Nahrungsraum für das wiederangesiedelte Auerhuhn (Tetrao urogallus).
Weiterhin brüten Wasseramsel (Cinclus cinclus) und Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) im Gebiet.
Die Bachforellen (Salmo trutta forma fario) haben ihren Lebensraum in der Kalten Bode.
Schutzziel
Schutz und Erhaltung der höchstgelegenen Buchenbestände des Harzes, der artenreichen Bergahorn-Schluchtwälder in den Unterhangbereichen des Tales sowie der Standorte seltener Blütenpflanzen.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Das NSG befindet sich in einem guten Zustand. Allerdings schädigt der hohe Schalenwildbestand die Naturverjüngung der Buche im NSG.
10,00 ha sind als Totalreservat der ungestörten natürlichen Entwicklung vorbehalten. Das NSG ist als FFH-Gebiet (FFH0088) "Elendstal im Hochharz" von der EU bestätigt.
Links / Dokumente
Verordnung vom 30.03.1961 (GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz)