Jederitzer Holz
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Größe [ha]: 322
Landkreise und kreisfreie Städte: Stendal
Verordnung vom:30.03.1961
Gebietsbeschreibung
Das NSG (25-27 m ü. NN) liegt in einer Grünlandniederung ca. 5 km südöstlich von Havelberg. Es ist Teil des LSG "Untere Havel".
Zum Jederitzer Holz gehören Auenwaldgesellschaften und extensiv bewirtschaftete Grünlandflächen sowie der Trübengraben. Elbe und Havel beeinflussen über Drängewasser die Wasserstände im Gebiet.
Flora
Im Jederitzer Holz dominiert der Eichen-Ulmen-Hartholzauenwald (Querco-UImetum minoris) mit
- Stiel-Eiche (Quercus robur)
- Hainbuche (Carpinus betulus),
- Feld-Ulme (Ulmus minor) und
- Feld-Ahorn (Acer campestre).
Auf den feuchteren Standorten treten Gewöhnliche Esche (Fraxinus excelsior) und Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) hinzu. Die Strauchschicht kennzeichnen
- Gewöhnliche Traubenkirsche (Padus avium),
- Blutroter Hartriegel (Cornus sanguinea) und
- Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna).
Die Krautschicht wird u. a. von
- Wald-Ziest (Stachys sylvatica),
- Goldnessel (Galeobdolon luteum) und
- Einbeere (Paris quadrifolia) aufgebaut.
In Abhängigkeit vom Grundwasserstand stocken folgende Waldtypen:
- Erlen-Eschenwald (Pado-Fraxinetum) im Übergangsbereich zu nassen Senken,
- Erlenbruchwälder (Hottonio-Alnetum glutinosae und Carici elongatae-Alnetum) in grundwassernahen Lagen und
- Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald (Stellario holosteae- Carpinetum betuli) auf geringer grundwasserbeeinflußten Standorten.
In diesen Waldgesellschaften sind auch standortfremde Baumarten wie Hybridpappel oder Douglasie (Pseudotsuga menziesii) anzutreffen. Die Waldränder werden von Weißdorn-Schlehen-Gebüschen (Crataego-Prunetum spinosae) gebildet, an diese schließen sich die Saumfluren mit Kamm-Wachtelweizen (Melampyrum cristatum) an.
Im Süden und Westen folgen Feucht- und Wechselfeuchtwiesen (Molinion caeruleae, Calthion palustris, deschampsion cespitosae), die in den Senken von Großseggen-Rieden (Caricetum ripariae, Caricetum gracilis, Phalaridetum arundinaceae) und Großröhrichten (Glycerietum maximae) abgelöst werden. Am Südrand des NSG kommt die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) vor.
Fauna
Das Jederitzer Holz ist Lebensraum für eine der ältesten und beständigsten Graureiherkolonien (Ardea cinerea) des Landes Sachsen-Anhalt. Außerdem brüten im NSG
- Rot- und Schwarzmilan (Milvus milvus und M.migrans),
- Wespenbussard (Pernis apivorus) und
- Mittelspecht (Dendrocopos medius).
Das NSG bietet auch Elbebiber (Castor fiber albicus) und Fischotter (Lutra lutra) gute Lebensbedingungen. Vertreter der Herpetofauna sind
- Rotbauchunke (Bombina bombina),
- Kamm- und Teichmolch (Triturus cristatus und T. vulgaris),
- Waldeidechse (Lacerta vivipara).
In den Naßbereichen siedeln die Kleinkrebse Lepidurus apus und Siphonophanes grubei.
Schutzziel
Schutz und Erhaltung eines Eschen-Ulmen-Auenwaldes mit unterschiedlichen Ausprägungen sowie der Lebensräume insbesondere von Elbebiber, Fischotter und Graureiher.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserregimes wirken sich positiv auf den Gebietszustand aus. Die natürliche Waldentwicklung ist bei der forstlichen Nutzung des Gebietes stärker zu berücksichtigen.
Das NSG ist als FFH-Gebiet vorgeschlagen und liegt teilweise im EU SPA "Untere Havel/Sachsen-Anhalt und Schollener See" .Das NSG liegt teilweise im EU SPA "Untere Havel/Sachsen Anhalt und Schollener See", im FFH-Gebiet "Jederitzer Holz östlich Havelberg" sowie mit geringem Anteil im FFH-Gebiet "Untere Havel und Schollener See".
Links / Dokumente
Verordnung vom 30.03.1961 (GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz); Beschl. BT Magdeburg v. 31.10.1985 - Erweiterung