Jütrichauer Busch
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Größe [ha]: 25,00
Landkreise und kreisfreie Städte:Anhalt-Bitterfeld
Verordnung vom:25. Januar 1926
Gebietsbeschreibung
Das NSG (70-75 m ü. NN) liegt etwa 3 km südöstlich von Zerbst.
Es befindet sich auf der Grundmoränenplatte in einer flachen Eintalung und umfaßt Waldgesellschaften, in die zwei kleine Wiesen eingebettet sind.
Flora
Anmoorige bis moorige Standorte werden im Ostteil vom Traubenkirschen-Erlen- Eschenwald (Pado-Fraxinetum) und im Westteil vom Rasenschmielen-Erlenbruch eingenommen.
Neben den charakteristischen Frühjahrsgeophyten
- Scharbockskraut (Ranunculus ficaria),
- Busch-Windröschen (Anemone nemorosa),
- Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis),
- Sumpf-Segge (Carex acutiformis),
- Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa) und
- Märzenbecher (Leucojum vernum)
treten
- Einbeere (Paris quadrifolia),
- Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium) und
- Wald-Ziest (Stachys sylvatica) auf.
Als floristische Besonderheit ist das Vorkommen des Neophytischen Hasenglöckchens (Hycainthoides non-scripta) anzusehen. Charakteristische Pflanze für die wärmegetönte Ausbildung der Wälder ist der Blutrote Hartriegel (Cornus sanguinea).
Tockenere nährstoffkräftige Standorte werden vom Schuppenwurz-Eichen-Hainbuchenwald (Stellario holosteae-Carpinetum betuli) einerseits in einer Flattergras-Ausbildung und andererseits in einer Wald-Ziest-Ausbildung eingenommen. In der Krautschicht gedeihen u.a.
- Goldnessel (Galeobdolon luteum),
- Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis),
- Moschuskraut (Adoxa moschatellina),
- Wald-Ziest (Stachys sylvatica) und
- Hain-Rispengras (Poa nemoralis).
Die Dominanz des Adlerfarns (Pteridium aquilinum) weist auf nährstoffärmere Standorte hin, auf denen auch Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium) und Weiches Honiggras (Holcus mollis) anzutreffen sind.
Kleinflächig deutet sich ein Pfeifengras-Eichen-Birkenwald an.
Großflächig ist mesophiles Grünland ausgebildet, das teilweise der Möhren-Glatthaferwiese (dauco carotae-Arrhenatheretum elatioris) mit Wiesen-Silau (Silaum silaus) zuzurechnen ist. Feuchte Wiesen des Gebietes können als Engelwurz-Kohldistelwiese mit
- Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris) und
- Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) angesprochen werden.
Eine Vielzahl holzzerstörender Pilzarten wurde im hohen Totholzanteil der Wälder festgestellt. Dazu gehören Mycena acicula, M. praecox, M. maculata, M. niveipes und M. vitilis.
Fauna
Die Wälder weisen eine Vielzahl von Brutvogelarten auf. So kommen vor:
- Rotmilan (Milvus milvus),
- Mäusebussard (Buteo buteo),
- Waldschnepfe (Scolopax rusticola),
- Mittelspecht (Dendrocopos medius),
- Wacholderdrossel (Turdus pilaris),
- Ortolan (Emeriza ortulana),
- Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria) und
- Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe).
Das Vorkommen von 22 Laufkäferarten ist nachgewiesen.
Schutzziel
Erhaltung eines Restwaldes im Zerbster Ackerland mit verschiedenen Waldgesellschaften
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Das Gebiet befindet sich in einem guten Zustand. Nachteilig ist die mangelnde Pflege der Wiesen. Wünschenswert ist eine Erweiterung um die nördlich angrenzenden Waldflächen.
Links / Dokumente
Verordnung vom 24.01.1936 (Amtsbl. f. Anhalt. - 163(1926)9 v. 02.02.1926) - unter der Bezeichnung: "Wäldchen von Jütrichau"