Kuckenburger Hagen
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Größe [ha]:72,00
Landkreise und kreisfreie Städte:Saalekreis
Verordnung vom: 18.Mai 1994
Gebietsbeschreibung
Das NSG (140-180 m ü. NN) liegt ca. 6 km nordöstlich von Querfurt beiderseits des Weidabaches und umfaßt die stark geneigten Hänge des Weidatales.
Geologische Beschaffenheit
Das NSG gehört zum Bereich der Querfurter Platte. In tieferen Hangbereichen lagern Dolomite und Mergelsteine. Darüber folgt Trochitenkalk, der an Fossilien Muscheln, Brachiopoden sowie Trochiten führt.
An der oberen Hangkante folgen Ceratiten-Schichten, eine Wechsellagerung von Kalksteinen mit weichen Tonmergelsteinen. In den Ceratiten-Schichten sind reichlich Schalenreste von Muscheln und Brachiopoden eingeschlossen.
Die Hochfläche wird von einer nahezu lückenlosen Lößdecke überlagert.
Flora
Das Ufer der Weida wird teilweise von Weiden-Erlen-Eschen-Säumen begleitet.
Im Bereich der Hänge stockt ein Feldahorn-Stieleichenwald, wobei am Hangfuß ein höherer Anteil Esche vertreten ist.
Unterschiedliche Sukzessionsstadien der Halbtrockenrasen bis hin zum Trockengebüsch weisen die ehemals genutzten benachbarten Hangbereiche auf. Diese bilden mit gut ausgeprägten Trockengebüschformationen (vornehmlich Ligustro-Prunetum spinosae) und Streuobstwiesen ein eng verzahntes Biotopmosaik.
Hervorhebenswert ist das Vorkommen von
- Türkenbund-Lilie (Lilium martagon),
- Geflecktem Aronstab (Arum maculatum) und
- Hohlem Lerchensporn (Corydalis cava).
Ins NSG einbezogen sind weiterhin extensiv bewirtschaftete Grünlandbereiche sowie Ackerflächen.
Fauna
Der Kuckenburger Hagen bietet zahlreichen Brutvogelarten Lebensraum, dazu gehören u.a.
- Kleinspecht (Dendrocopos minor),
- Wendehals (Jynx torquilla),
- Dorngrasmücke (Sylvia communis),
- Nachtigall (Luscinia megarhynchos),
- Neuntöter (Lanius collurio) und
- Raubwürger (Lanius excubitor).
Artenreich vertreten im NSG ist ebenfalls die Insektenfauna, insbesondere Heuschrecken wie der Feldgrashüpfer (Chorthippus apricarius), Laufkäfer und Tagfalter sollen erwähnt werden.
Schutzziel
Erhaltung von artenreichen Halbtrockenrasen, Sukzessionsstadien, Trockengebüschen, Feldahorn-Stieleichen-Wäldern, bachbegleitenden Gehölzen, Streuobstflächen; Schutz eines Landschaftsbildes von besonderem ästhetischen Wert.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der Zustand des Gebietes ist gut. Die Pflege der Streuobstbestände und der Schafhutung auf den feuchten bis trockenen Rasen ist für die Erhaltung und Entwicklung der charakteristischen Biotoptypen notwendig. Das NSG wurde als FFH-Gebiet von der EU bestätigt.
Links / Dokumente
Verordnung vom 18.05.1994 (Amtsbl. f. d. Reg.-Bez. Halle. - 3(1994)10 v. 09.06.1994)