Mark Naundorf
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Größe [ha]:46,98
Landkreise und kreisfreie Städte: Wittenberg
Verordnung vom:30. März 1961
Gebietsbeschreibung
Das NSG (125 bis 160 m ü. NN) liegt ca. 6 km östlich von Gräfenhainichen nahe der Ausflugsgaststätte "Ochsenkopf".
Das NSG befindet sich im Bereich der Schmiedeberger Stauchendmoräne. Im nördlichen Teil ist ein kleines Bachsystem vorhanden. Einige Bäche führen nur nach der Schneeschmelze oder Starkregen Wasser, andere weisen infolge von quelligen Zuflüssen eine starke Strömung auf.
Flora
Das NSG umfaßt einen Laubwaldkomplex, in dem großflächig ausgebildete Waldlabkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwälder (Galio sylvatici- Carpinetum betuli) dominieren. Diese weisen in der älteren Phase lediglich eine schwach ausgebildete Strauchschicht auf. Die Krautschicht wird von
- Einblütigem Perlgras (Melica uniflora),
- Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum),
- Nestwurz (Neottia nidus-avis),
- Waldmeister (Galium odoratum) und stellenweise
- Himbeere (Rubus idaeus) geprägt.
Im mittleren und nördlichen Teil ist die Rotbuche (Fagus sylvatica) stärker am Bestandsaufbau beteiligt, was zu einer geringeren Ausbildung der Strauch- und Krautschicht führt. Bei ausreichend hohen Wasserangebot siedeln
- Adlerfarn (Pteridium aquilinum),
- Frauenfarn (Athyrium filix-femina),
- Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) und
- Sauerklee (Oxalis acetosella).
Im Übergang zu den angrenzenden Kiefernforsten wird die Trauben-Eiche (Quercus petraea) der Waldlabkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwälder von der Stiel-Eiche (Quercus robur) abgelöst. Floristische Besonderheiten dieser feuchteren Standorte - sowohl für dieses NSG als auch für die Dübener Heide - sind
- Schuppenwurz (Lathraea squamaria),
- Süße Wolfsmilch (Euphorbia dulcis),
- Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis),
- Sanikel (Sanicula europaea),
- Leberblümchen (Hepatica nobilis) und
- Gelbes Windröschen (Anemone ranunculoides).
Zahlreiche Großpilzarten gibt es ebenfalls, z. B. die eindrucksvolle Steife Koralle (Ramaria stricta). Am Westrand des Gebietes befindet sich eine steile Kuppe. In den Bestand aus Hänge- Birken (Betula pendula) und Kiefern dringt die Hainbuche (Carpinus betulus) ein.
Im Ostteil des Gebietes speisen kleine Quellmoorbereiche einen Bach. Diese feuchteren Standorte werden u.a. von Frauenfarn- und Winkel-Seggenbeständen sowie dem Alpen-Hexenkraut (Circaea alpina) besiedelt. Den Bachlauf säumen neben Schwarz-Erle (Alnus glutinosa) und Gemeiner Esche (Fraxinus excelsior) auch Hänge-Birken.
Fauna
Das NSG zeichnet sich durch eine Vielzahl höhlenbrütender Vogelarten wie
- Grünspecht (Picus viridis),
- Grauspecht (Picus canus),
- Schwarzspecht (Dryocopus martius),
- Buntspecht (Dendrocopos major),
- Kleiber (Sitta europaea),
- Waldbaumläufer (Certhia familiaris) und
- Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla) aus.
Zu weiteren Brutvogelarten zählen
- Ringeltaube (Columba palumbus),
- Hohltaube (Columba oenas),
- Turteltaube (Streptopelia turtur),
- Waldschnepfe (Scolopax rusticola) und
- Kolkrabe (Corvus corax).
In den feuchteren Arealen hat die Erdkröte (Bufo bufo) ihren Lebensraum.
Schutzziel
Erhaltung und Entwicklung eines für die Dübener Heide einmaligen artenreichen Traubeneichen-Hainbuchenwaldes mit charakteristischen und seltenen Pflanzenarten
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Der Zustand des abgelegenen Schutzgebietes ist gut. Im Norden ist mittelfristig eine Erweiterung vorgesehen.
Links / Dokumente:
Verordnug vom 30.03.1961 GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz)