Graues Langohr (Plecotus austriacus)

Graues Langohr © Robert DranguschGraues Langohr © Robert Drangusch

Beschreibung

Die Körpermasse des Grauen Langohrs beträgt zwischen 5 – 13 g, die Unterarmlänge zwischen 3,7 – 4,4 cm (SCHOBER & GRIMMBERGER 1998). Im Habitus ähnelt die Art dem Braunen Langohr mit ebenfalls relativ großen Augen und langen einklappbaren Ohren. Der Tragus von Plecotus austriacus ist jedoch fast von der Basis an grau pigmentiert. Die Schnauze und die Oberlippe erscheinen dunkelgrau und besonders um die Augen entsteht der Eindruck einer grauen Maske. Auch die Flughäute und die Ohren sind grau. Das Fell ist lang mit dunkelschiefergrauer Haarbasis, die Körperoberseite wirkt vorwiegend grau mit einer nur geringen bräunlichen Tönung, die Unterseite grau bis hellgrau. Die Füße, Daumen und Daumenkrallen (unter 0,2 cm) sind klein mit kürzerer Zehenbehaarung.

Biologie und Ökologie

Die eher thermophile Art bevorzugt als Habitat Kulturlandschaften, warme Tallagen im Mittelgebirge und menschliche Siedlungen. Die Wochenstuben befinden sich meist an Gebäuden.

Verbreitung

Das Graue Langohr ist eine mehr südlich verbreitete Art. Ihre Verbreitungsgrenze verläuft in Europa im Norden von Südengland und Südholland über Norddeutschland und Polen ostwärts bis in die Mongolei (BRAUN & DIETERLEN 2003). Südlich reicht ihr Areal von Süd- und Mitteleuropa über Nordafrika bis zu den Kanarischen Inseln. In Deutschland findet man die Art regelmäßig in den wärmebegünstigten Gebieten der mittleren und südlichen Bereiche (BOYE et al. 1999).

Bestandssituation in Sachsen-Anhalt

Aus Sachsen-Anhalt liegen verstreut Einzelnachweise vor. Die Art meidet den Harz. Derzeit ist nur ein Reproduktionsquartier bekannt. Winternachweise liegen, außer aus dem Harz, verstreut aus allen Landesteilen vor. In dem großen Schwärmquartier in der Heimkehle konnte nur einmal ein Graues Langohr gefangen werden. Die Art ist in Sachsen-Anhalt selten.

Gefährdung und Schutz

Das Graue Langohr ist besonders durch Um- und Ausbaumaßnahmen in Gebäuden gefährdet.

 

Rote Liste Deutschland:                    2 – Stark gefährdet (Stand 2009)

Rote Liste Sachsen-Anhalt:               2 – Stark gefährdet (Stand 2004)

Literatur

entnommen aus:

Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (2004): Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt - Die Tier- und Pflanzenarten nach Anhang IV der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie im Land Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 142 S.

zum Anfang der Seite