Porphyrkuppen westlich Landsberg (FFH0181)

Silikatfelsen mit Pioniervegetation (LRT 8230) © RANA - Büro für Ökologie und NaturschutzSilikatfelsen mit Pioniervegetation (LRT 8230) © RANA - Büro für Ökologie und Naturschutz

Größe [ha]: 52
Landkreise und kreisfreie Städte: Saalekreis
Verwaltungseinheiten:Einheitsgemeinde Stadt Landsberg

Gebietsbeschreibung

Westlich von Landsberg im „Halleschen Ackerland“ erheben sich drei Porphyrkuppen, die als FFH-Gebiet ausgewiesen wurden. Die Hügel werden teilweise von Sekundärwäldern bestockt, weisen aber auch Gesellschaften der Offenlandvegetation auf.

Ausgewählte Arten nach Anhang IV der FFH-RichtlinieTextfeld öffnenTextfeld öffnen

Lebensraumtypen und Flora

Artenreiche Trocken- und Halbtrockenrasen kommen nur am Südrand des Spitzberges, am Ostrand des Pfarrberges und am Gützer Berg vor. Die Rasen sind artenarm, ruderalisiert und von Gräsern dominiert. Sie zählen dennoch zum FFH-LRT 6210 Kalk-Trockenrasen (*orchideenreiche Bestände) (ca. 2 ha). Hervorzuheben ist das Vorkommen des Kleinen Knabenkrauts (Orchis morio), das auf einer Kuppe vorkommt. Als weitere charakteristische Arten der Trockenrasen ist auf Furchen-Schwingel (Festuca rupicola), Rot-Straußgras (Agrostis capillaris), Kleines Schillergras (Koeleria macrantha), Gemeine Hainsimse (Luzula campestris), Zwiebel-Rispengras (Poa bulbosa), Wiesen-Hafer (Helictotrichon pratensis), Hügel-Meier (Asperula cynanchica), Rispen-Flockenblume (Centaurea stoebe), Kartäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum), Frühlings-Fingerkraut (Potentilla tabernaemontani), Gemeine Grasnelke (Armeria maritima ssp. elongata), Kriechenden Hauhechel (Ononis repens), Knolligen Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) und Gelbe Skabiose (Scabiosa ochroleuca) hinzuweisen. Neophytische Gehölzarten wie Robinie (Robinia pseudoacacia) und Schneebeere (Symphoricarpos albus) dringen in die Fragmente der Halbtrockenrasen ein und gefährden deren Fortbestand existenziell.
Auf dem Südteil des Spitzberges, dem Gützer- und dem Pfarrberg siedelt noch kleinflächig der FFH-LRT 4030 Trockene Heiden (ca. 0,15 ha). Die Bestände befinden sich in einem schlechten Erhaltungszustand, sind vergrast und mit absterbenden Zwergsträuchern durchsetzt. Dennoch treten kennzeichnende Arten wie Besenheide (Calluna vulgaris), Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissia), Dreizahn (Danthonia decumbens) oder Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris) auf.

Struktur- und artenreicher sind die Felsbänke einschließlich der Abbruchkanten mit dem FFH-LRT 8230 Silikatfelsen mit Pionierrasen (< 0,5 ha). Die Bestände prägen Moose, wie Polytrichum piliferum und Ceratodon purpureus, Flechten der Gattungen Lecanora und Cetraria sowie Frühlingsephemere, vor allem Frühlings-Spergel (Spergula morisonii), Dunkles Zwerg-Hornkraut (Cerastium pumilum), Triften-Knäuel (Scleranthus polycarpos), Dreiteiliger und Feld-Ehrenpreis (Veronica triphyllos, V. arvensis), Hungerblümchen (Erophila verna) und Dolden-Spurre (Holosteum umbelatum). Charakteristische ausdauernde Arten sind Furchen-, Schaf- und Blauschwingel (Festuca rupiciola, F. ovina, F. cinerea), Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias), Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella) und Feld-Beifuß (Artemisia campestris).

Fauna

Die Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation sowie Heideflächen und Trockenrasen werden von der Zauneidechse (Lacerta agilis) bewohnt, die hier in bemerkenswerter Anzahl vorkommt.

Literatur: 180

verändert nach:

Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

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