Buchholz (NSG0094)
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Größe [ha]:40
Landkreise und kreisfreie Städte:Stadt Dessau-Roßlau
Verordnung vom: 30. März 1961
Gebietsbeschreibung
Das NSG (74-79 m ü. NN) liegt ca. 5 km nördlich von Roßlau im Roßlau-Wittenberger Vorfläming und ist Teil des LSG0076 "Roßlauer Vorfläming". Es schließt die Rossel mit ihrem Tal sowie die westlich angrenzenden Wälder bis zur Eisenbahnlinie Roßlau - Wiesenburg ein.
Flora
Im NSG ist in Abhängigkeit vom Grundwasser kleinflächig eine Differenzierung der Vegetation zu beobachten. Auf moorigen Standorten entlang des Wasserlaufes ist Seggen-Erlen-Bruchwald (Carici elongatae-Alnetum glutinosae) ausgebildet, in dem folgenden Arten vorkommen:
- Langährige Segge (Carex elongata)
- Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
- Scheinzyper-Segge (Carex pseudocyperus)
Dieser Bruchwald ist eng mit einem Traubenkirschen-Erlen-Eschenwald (Pado-Fraxinetum) verzahnt. Die Krautschicht wird hier u.a. aufgebaut von:
- Echtem Mädesüß (Filipendula ulmaria)
- Wald-Sternmiere (Stellaria nemorum)
- Märzenbecher (Leucojum vernum)
- Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
Im Übergang zu den Hochflächen stockt die Schuppenwurz-Ausbildung des Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwaldes (Stellario holosteae-Carpinetum betuli) auf nährstoffreicheren Standorten. Mit abnehmendem Nährstoffangebot geht er in den Pfeifengras-Eichen-Birkenwald (Holco mollis-Quercetum) über, u.a. mit:
- Moorbirke (Betula pubescens)
- Faulbaum (Frangula alnus)
- Deutschem Geißblatt (Lonicera periclymenum)
Auf größeren Bereichen dieser Böden stocken jedoch Kiefern und Fichten. Zusätzlich wurden Rot-Eiche (Quercus rubra) und Rotbuche (Fagus sylvatica) als standortfremde Gehölze eingebracht.
Weitere Flächen im NSG weisen feuchtes Grünland und teilweise verbuschte, feuchte Staudenfluren auf.
Fauna
Die Wälder des Gebietes sind Lebensraum einer artenreichen Kleinvogelfauna. Als Besonderheit können die Gebirgsstelze (Motacilla cinerea), die regelmäßig mit 1-2 Paaren an der Rossel brütet, und der Schlagschwirl (Locustella fluviatilis) in den Büschen der Rosselwiesen genannt werden. In der Rossel wurden folgende Arten nachgewiesen:
- Bachneunauge (Lampetra planeri)
- Schmerle (Neomacheilus barbatulus)
- Bachforelle (Salmo trutta forma fario)
Aus der Gruppe der Insekten soll die Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) hervorgehoben werden. Als ein Vertreter der Minierer sei beispielsweise die an Sumpfdotterblumen auftretende Minierfliege (Phytomyza soenderupi) genannt.
Schutzziel
Erhaltung von Feuchtwaldgesellschaften mit seltenen Pflanzenarten in der Rosselaue.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Das Gebiet befindet sich nur in einem befriedigenden Zustand. Selbst geringfügige Einflüsse durch Land- und Forstwirtschaft und Erholungssuchende sind nachteilig. Das NSG liegt im FFH-Gebiet (FFH0062) "Rossel, Buchholz und Streetzer Busch nördlich Roßlau."
Links / Dokumente
Verordnung vom 30.03.1961 (GBl. d. DDR Teil II.-(1961)27 v. 04.05.1961, S.166) in der Fassung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997) 1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechtsbereinigungsgesetz)