Friedrichshohenberg (NSG0143)
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Größe [ha]: 118,50
Landkreise und kreisfreie Städte: Harz
Verordnung vom:21. September 1994
Gebietsbeschreibung
Das NSG liegt im LSG "Harz und Vorländer" ca. 2 km östlich von Meisdorf. Die maximale Höhe des Bergrückens, der steil gegen das nördliche Harzvorland abfällt, beträgt 305 m ü. NN.
Geologische Beschaffenheit
Das bestimmende Gestein ist die oberdevonische Selke-Grauwacke, die von Löss bedeckt ist. Es haben sich Fahl- bis Parabraunerden entwickelt.
Flora
Die Vegetation wird im zentralen Bereich großflächig von Kiefern- und Fichtenforsten bestimmt. In den südwestlichen und südöstlichen Bereichen treten naturnahe Laubwälder und Bachauenwälder auf. Typisch für die Krautschicht in den Laubwäldern sind
- Leberblümchen (Hepatica nobilis),
- Türkenbund-Lilie (Lilium martagon) sowie
- Große Sterndolde (Astrantia major) - absolute Nordgrenze der Verbreitung -.
Die Krautschicht der Bachauenwälder ist u.a. gekennzeichnet durch
- Gelben Eisenhut (Aconitum vulparia),
- Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale),
- Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) und
- Märzenbecher (Leucojum vernum).
An den nordexponierten Hängen im Übergang zu den Ackerflächen des Harzvorlandes befinden sich schmale Streifen von Magerrasen. In denen siedeln
- Großer Odermennig (Agrimonia procera),
- Färber-Meier (Asperula tinctoria),
- Heide-Nelke (Dianthus deltoides) und
- Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor).
Den besonderen Wert dieses Biotops unterstreicht das Vorkommen von Feld-Enzian (Gentianella campestris) und Herbst-Wendelorchis (Spiranthes spiralis).
Ackerflächen und verbuschte Streuobstwiesen gehören ebenfalls zum NSG.
Fauna
Die Vogelwelt ist sehr artenreich. Folgende Brutvögeln sind hier heimisch:
- Rotmilan (Milvus milvus),
- Sperber (Accipiter nisus),
- Habicht (Accipiter gentilis),
- Wespenbussard (Pernis apivorus),
- Baumfalke (Falco subbuteo),
- Waldohreule (Asio otus),
- Hohltaube (Columba oenas),
- Wendehals (Jynx torquilla),
- Misteldrossel (Turdus viscivorus),
- Schwanzmeise (Aegithalos caudatus),
- Gimpel (Pyrrhula pyrrhula),
- Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes)
- Neuntöter (Lanius collurio) und
- Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra).
Vertreter der Herpetofauna sind beispielsweise:
Lurche:
- Feuersalamander (Salamandra salamandra),
- Berg- und Fadenmolch (Triturus alpestris und T. helveticus ),
- Teich- und Kammolch (Triturus vulgaris und T. cristatus),
- Erdkröte (Bufo bufo),
- Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans),
- Grasfrosch (Rana temporaria)
Kriechtiere:
- Zaun- und Waldeidechse (Lacerta agilis und L. vivipara),
- Blindschleiche (Anguis fragilis),
- Glattnatter (Coronella austriaca) und
- Ringelnatter (Natrix natrix).
Zu den zahlreichen Spezies der Insekten gehören die Laufkäfer Carabus coriaceus, C. nemoralis und C. problematicus sowie der Kurzflügler Ocypus melanocephalus.
Schutzziel
Erhaltung eines aus ökologischer und landschaftsästhetischer Sicht prägenden Elements des Harzrandes; Schutz zahlreicher gefährdeter oder vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
Zustand des Gebietes und Erhaltungsmaßnahmen
Das Gebiet befindet sich in einem befriedigenden Zustand. Die Umwandlung der Nadelbaumforste zu naturnahen Laubwäldern ist einzuleiten. Die Pflege der Magerrasen und Streuobstwiesen ist notwendig.
Links / Dokumente:
Verordnung vom 21.09.1994 (Amtsbl. f. d. Reg.-Bez. Magdeburg. - 3(1994)14 v. 15.12.1994)