Küchenholzgraben bei Zahna (FFH0251)
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Größe [ha]: 42
Landkreise und kreisfreie Städte: Wittenberg
Verwaltungseinheiten:Einheitsgemeinde Stadt Zahna-Elster
Gebietsbeschreibung
Das FFH-Gebiet liegt im „Roßlau-Wittenberger Vorfläming“ südwestlich Leetza und südlich von Zahna in einem Feuchtgebiet, das sowohl zum Einzugsgebieten des Zahna- als auch des Zugbaches gehört.
Ausgewählte Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie
Lebensraumtypen und Flora
Für die naturschutzfachliche Bedeutung des Gebietes sind die Vorkommen der Pfeifengras-Wiese und der Borstgras-Rasen entscheidend. Der FFH-LRT 6410 Pfeifengraswiesen (1,1 ha) repräsentiert eine typisch Ausbildung der Gesellschaft, die aber infolge anhaltender Trockenheit teilweise in Heidebestände übergeht. Weiterhin bestehen Durchdringungen mit Borstgras-Rasen. Das aktuelle Arteninventar stellt trotz Rückgängen und Verlusten auch heute noch einen überaus hohen naturschutzfachlichen Wert dar, wird doch hier, wenn auch nur auf kleiner Fläche, der nährstoffarme Flügel des Feuchtgrünlandes für das Tiefland Sachsen-Anhalts repräsentiert. Verschollen sind Wald-Läusekraut (Pedicularis sylvatica) und Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis). Die Binsen-Pfeifengras-Wiese charakterisieren Pfeifengras (Molinia caerulea), Gemeines Ruchgras (Anthoxanthum odoratum), Gemeine Hainsimse (Luzula campestris), Blutwurz (Potentilla erecta), Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris) und Kümmel-Silge (Selinum carvifolium). Als ausgesprochen wertvoll sind die in Sachsen-Anhalt stark zurück gehenden Arten Fuchs´ Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii), Lungen-Enzian (Genthiana pneumonanthe), Weiße Waldhyazinthe (Platanthera bifolia) und Arnika (Arnica montana) zu bewerten.
Auf drei eng benachbarten Flächen wachsen die Bestände des FFH-LRT 6230* Borstgrasrasen (0,3 ha) in Form breiter bis fast flächiger Säume rings um die Pfeifengras-Wiese. Die Kreuzblümchen-Borstgrasrasen-Gesellschaft wird von Borstgras (Nardus stricta), Gemeiner Hainsimse (Luzula campestris), Tüpfel-Hartheu (Hypericum perforatum), Hunds-Veilchen (Viola canina), Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris) und Teufelsabbiss (Succisa pratensis) aufgebaut.
Auf als Grünland genutzten Flächen aus Niedermoorböden breitet sich der FFH-LRT 6510 Magere Flachland-Mähwiesen (6 ha) aus. Von der Vielzahl der kennzeichnenden Arten sollen Wiesen-Glockenblume (Campanula patula), Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis), Wiesen-Pippau (Crepis biennis), Wiesen- und Echtes Labkraut (Galium album, G. verum), Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis), Große Pimpinelle (Pimpinella major), Scharfer, Goldschopf- und Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus acris, R. auricomus , R. bulbosus), Kümmel-Silge (Selinum carvifolioum) und Silau (Silaum silaus) hervor gehoben werden.
Fauna
Im Gebiet ist u.a. der Fischotter (Lutra lutra) nachgewiesen. In einer im Jahr 1996 erarbeiteten Studie wird auf vier Altbauten des Bibers (Castor fiber) Bezug genommen, von denen zum damaligen Zeitpunkt einer noch zeitweilig bewohnt war. Das gleiche Gutachten weist auch die Vorkommen von Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) und Moorfrosch (Rana arvalis) aus.
Literatur: 273, 323
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Links / Dokumente
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.