Brummtal bei Quenstedt (FFH0189)

Größe [ha]: 82
Landkreise und kreisfreie Städte: Mansfeld-Südharz
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Stadt Arnstein

Gebietsbeschreibung

Das FFH-Gebiet liegt im „Mansfelder Hügelland“ zwischen Quenstedt und Harkerode. Es handelt sich um mehrere kleine Teilflächen mit verbuschenden Trockenrasen, Silikatfelsen, Wäldern in der Feldflur und bachbegleitenden Auenwaldresten. Im Einzelnen gehören zum Gebiet die Schalkenburg, das Brummtal, der Gerichtskopf, die Eine-Niederung und der Arnstein.

Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-RichtlinieTextfeld öffnenTextfeld öffnen

Lebensraumtypen und Flora

Der FFH-LRT 6210 Kalk-Trockenrasen (20 ha) besiedelt u. a. die Schalkenburg und die Hänge des Brummtals. Im Gebiet kommen Gold-Distel (Carlina vulgaris), Frühlings-Segge (Carex caryophyllea), Feld-Mannstreu (Eryngium campestre), Purgier-Lein (Linum catharticum), Astlose Graslilie (Anthericum liliago), Rispen-Flockenblume (Centaurea stoebe), Großes Schillergras (Koeleria pyramidata) und Hügelmeier (Asperula cynanchica) vor. Stattliches und Kleines Knabenkraut (Orchis mascula, O. morio) können hingegen seit langem nicht mehr im Gebiet nachgewiesen werden. Nur kleinflächig tritt der FFH-LRT 6240* Steppen-Trockenrasen (0,4 ha) auf. Ihn kennzeichnen Walliser Schwingel (Festuca valesiaca), Haar-Pfriemengras (Stipa capillata), Frühlings-Adonisröschens (Adonis vernalis), Wiesen-Kuhschelle (Pulsatilla pratensis), Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otites) und die selten vorkommende Steppen-Segge (Carex supina). Man findet den Lebensraumtyp an der Schalkenburg, im Südteil des Brummtals und am Arnstein.

Auch der FFH-LRT 8230 Silikatfelsen mit Pionierrasen (ca. 1,0 ha) ist nur kleinflächig vertreten. Hier wachsen Sand-Thymian (Thymus serpyllum), Schaf-Schwingel (Festuca ovina), Felsen-Goldstern (Gagea bohemica) und Astlose Graslilie (Anthericum liliago).

Die Wälder werden durch den FFH-LRT 9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (ca. 14 ha) geprägt. In der Bodenvegetation kommen Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia), Maiglöckchen (Convallaria majalis) und Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) vor. Auenwälder des FFH-LRT 91E0* Erlen- Eschenwälder (15 ha) siedeln im Einetal überwiegend als bachbegleitende, schmale Säume. Ihre wichtigsten Baumarten sind Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), Silber-Weide (Salix alba) und verschiedene Pappelhybriden.

Entlang der Eine ist der FFH-LRT 3260 Flüsse mit Wasservegetation (2 ha) in minimaler Ausprägung vertreten. An einigen Uferbereichen kommen Berle (Berula erecta), Schwanenblume (Butomus umbellatus) und im Wasser Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) vor. Die Wasservegetation kann sich allerdings nicht optimal entwickeln, weil die Eine und der Brummbach von einem relativ dichten Gehölzsaum beschattet werden und der Fluss darüber hinaus im Sommer oft trüb ist. Der FFH-LRT 6430 Feuchte Hochstaudenfluren (ca. 3 ha) siedelt ebenfalls an der Eine, ist aber auf Grund von Beschattung nicht markant ausgebildet. Die vorkommenden charakteristischen Arten sind Großes Mädesüß (Filipendula ulmaria), Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) und Rauhaariges Weidenröschen (Epilobium hirsutum). Insbesondere bei angrenzender Ackernutzung schließen sich ruderale Säume aus Brennnessel (Urtica dioica) und Klebkraut (Galium aparine) an.

Fauna

Aus dem Gebiet liegen Nachweise von mindestens elf Fledermausarten vor, von denen Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) und Großes Mausohr (Myotis myotis) besonders hervorzuheben sind.

Literatur: 316

verändert nach:

Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

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