Buchenwald östlich Klötze (FFH0186)
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Größe [ha]: 522
Landkreise und kreisfreie Städte: Altmarkkreis Salzwedel
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Stadt Klötze; Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde)
Gebietsbeschreibung
Das FFH-Gebiet gehört zu den Laubwäldern der „Altmarkheide“ und liegt östlich der Stadt Klötze im Klötzer Forst. Die hügelige Landschaft wird von einer Endmoräne gebildet.
Ausgewählte Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie
Lebensraumtypen und Flora
Das Gebiet wird großflächig und zusammenhängend vom FFH-LRT 9110 Hainsimsen-Buchenwald (294 ha) bestanden. Als Folge der intensiven forstlichen Nutzung fehlen in den Beständen weitgehend Biotopbäume und Totholz und in einem Teil der Wälder tritt ein erhöhter Anteil an nicht lebensraumtypischen Nadelbaumarten auf. Ansonsten dominieren die Rotbuche (Fagus sylvatica) oder die Trauben-Eiche (Quercus petraea) in der Baumschicht. Letztere Bestände sind teilweise mit Rotbuche unterbaut, bzw. wandert diese über Naturverjüngung zunehmend in die Bestände ein. Auf nährstoffkräftigeren Standorten tritt die Hainbuche (Carpinus betulus) hinzu und weist auf Übergänge zum Waldmeister-Buchenwald hin. Die oft nur spärlich ausgebildete Feldschicht setzt sich aus Schlängel-Schmiele (Deschampsia flexuosa), Weichem Honiggras (Holcus mollis), Wald-Flattergras (Milium effusum), Behaarter Hainsimse (Luzula pilosa), Dornigem Wurmfarn (Dryopteris carthusiana) und Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella) zusammen. Seltener treten Deutsches Geißblatt (Lonicera periclymenum), Schattenblümchen (Maianthemum bifolium), Hain-Rispengras (Poa nemoralis) und Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) auf. Der FFH-LRT 9130 Waldmeister-Buchenwald (1 ha) ist nur punktuell entwickelt. Hier kommt in der Krautschicht z. B. Einblütiges Perlgras (Melica uniflora) vor. Als durch Nutzung bedingte Ersatzgesellschaft der Buchenwälder stockt auf armen Standorten der FFH-LRT 9190 Eichenwälder auf Sandebenen (10 ha). Es sind Trauben- und Stiel-Eichen-Bestände, zu denen sich auch Rotbuche und Hainbuche gesellen. Die Feldschicht wird durch Gräser bestimmt, zu denen Schlängel-Schmiele, Weiches Honiggras, Pillen-Segge (Carex pilulifera) und Behaarte Hainsimse gehören. Vereinzelt kommen Besenheide (Calluna vulgaris), Dorniger Wurmfarn (Dryopteris carthusiana), Adlerfarn (Pteridium aquilinum), Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium), Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella) und Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) vor.
In einem Waldtümpel treten Bestände der Kleinen Wasserlinse (Lemna minor) als Minimalausbildung des FFH-LRT 3150 Eutrophe Seen (0,1 ha) auf.
Fauna
Die zusammenhängenden Waldflächen mit unterschiedlicher Altersstruktur stellen gute Lebensräume für Fledermäuse dar. Vor allem das Vorkommen der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus), aber auch z. B. des Braunen Langohrs (Plecotus auritus) sind hier erwähnenswert. In dem Waldtümpel wurde 2010 der Kammmolch (Triturus cristatus) nachgewiesen. Das Gebiet besitzt zudem Bedeutung für Wald bewohnende Brutvögel, wobei das Vorkommen des Mittelspechtes (Dendrocopos medius) bemerkenswert ist.
Literatur: 15, 279, 454
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Links / Dokumente
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.