Arendsee (FFH0252)

Blick auf den Arendsee © LPR - Landschaftsplanung Dr. Reichhoff GmbHBlick auf den Arendsee © LPR - Landschaftsplanung Dr. Reichhoff GmbH

Größe [ha]: 503
Landkreise und kreisfreie Städte: Altmarkkreis Salzwedel
Verwaltungseinheiten: Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark)

Gebietsbeschreibung

Beim Arendsee unweit des gleichnamigen Ortes in der nördlichen Altmark handelt es sich um den größten natürlichen See Sachsen-Anhalts. Das Gewässer hat eine Fläche von 514 ha und eine maximalen Tiefe von ca. 50 Metern. Über dem Dom eines Salzstockes gelegen, stellt der See einen Erdfall dar, der sich vor mehreren hundert Jahren in Folge von Auslaugungen und mehreren Einbrüchen des Deckgebirges ereignete.

Ausgewählte Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-RichtlinieTextfeld öffnenTextfeld öffnen

Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-RichtlinieTextfeld öffnenTextfeld öffnen

Lebensraumtypen und Flora

Der ursprünglich oligotrophe See befindet sich heute in einem eutrophen Zustand und ist dem FFH-LRT 3150 Eutrophe Seen (475 ha) zuzuordnen. Die Makrophytengrenze liegt heute bei maximal 2,8 m. Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus) und Ähriges Tausendblatt (Myriophyllum spicatum) besiedeln in lockerer Formation die Uferregionen. Einzelnachweise gibt es vom Gemeinen Hornblatt (Ceratophyllum demersum) und vom Durchwachsenblättrigen Laichkraut (Potamogeton perfoliatus). Am nördlichen und südwestlichen Ufer haben sich bis 60 m breite Röhrichtgürtel ausgebreitet.

Fauna

Auf Grund der Naturraumausstattung und des Nahrungsangebotes stellt der Arendsee einen bevorzugten Lebensraum für den Fischotter (Lutra lutra) dar. Gleichzeitig erfüllt das Gebiet für diese Art eine wichtige Funktion als Trittsteinbiotop zwischen Dumme, Jeetze und Salzwedeler Stadtforst. Eine Beeinträchtigung des Otterlebensraums besteht in der Gefährdung der Tiere durch „ungeschützte“, d. h. ohne den Einsatz von Reusengittern betriebene, Reusen-Fischerei. Das aus der Wasserfläche des Sees sowie einigen bewaldeten Uferbereichen bestehende Schutzgebiet ist als Nahrungshabitat für Fledermäuse sehr attraktiv. Neben der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) konnten hier Brandt- (Myotis brandtii) und Bartfledermaus (Myotis mystacinus), Großer und Kleinabendsegler (Nyctalus noctula, Nyctalus leisleri) sowie Zwerg- und Rauhautfledermaus (Pipistrellus pipistrellus, Pipistrellus nathusii) nachgewiesen werden.

Literatur: 172, 210, 278, 511

verändert nach:

Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten

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