Fasanengarten Iden (FFH0238)
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Größe [ha]: 61
Landkreise und kreisfreie Städte: Stendal
Verwaltungseinheiten:Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck
Gebietsbeschreibung
Der Fasanengarten Iden liegt in der Wische im „Werbener Elbetal“ nordwestlich von Iden. Er erfasst einen Waldkomplex aus Beständen standortheimischer Laubwälder.
Ausgewählte Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie
- 9160 - Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum]
- *91E0 - Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae)
- 91F0 - Hartholzauenwälder mit Quercus robur, Ulmus laevis, Ulmus minor, Fraxinus excelsior oder Fraxinus angustifolia (Ulmenion minoris)
Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie
Lebensraumtypen und Flora
Im Gebiet stocken Eichen-Mischwälder, die dem FFH-LRT 9160 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (4 ha) angeschlossen werden können. Ihre obere Baumschicht setzt sich aus Stiel-Eiche (Quercus robur), Gemeiner Esche (Fraxinus excelsior) und Flatter-Ulme (Ulmus laevis) zusammen. Im Unterstand treten vor allem Hainbuche (Carpinus betulus), Winter-Linde (Tilia cordata) und Feld-Ahorn (Acer campestre) auf. Hasel (Corylus avellana), Hunds-Rose (Rosa canina) und Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna) sowie der Jungwuchs der Baumarten bilden die Strauchschicht. In artenreicheren Beständen siedeln in der Feldschicht Echte Sternmiere (Stellaria holostea), Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Wald-Zwenke (Brachypodium pinnatum), Wald-Flattergras (Milium effusum), Hain-Rispengras (Poa nemoralis), Ausdauerndes Bingelkraut (Mercurialis perennis), Echte Nelkenwurz (Geum urbanum) und Wald-Ziest (Stachys sylvatica).
Ein Waldbestand gehört zum FFH-LRT 91F0 Hartholzauenwald (1,9 ha) und besteht vornehmlich aus Stiel-Eiche und Gemeiner Esche im Oberstand. In der Strauchschicht finden sich Feld- und Flatter-Ulme (Ulmus minor, U. laevis), Blutroter Hartriegel (Cornus sanguinea), Schlehe (Prunus spinosa), Hunds-Rose (Rosa canina) und Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna), während für die artenarme Feldschicht Giersch (Aegopodium podagraria), Riesen-Schwingel (Festuca gigantea), Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) und Großes Mädesüß (Filipendula ulmaria) charakteristisch sind.
Neben den beiden Waldtypen gibt es Übergänge zum FFH-LRT 91E0* Erlen-Eschenwälder (0,9 ha), der hier aber auf entwässerten Standorten wächst. Seine Baumschicht prägen Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), Schwarz-Erle (Alnus gutinosa), Stiel-Eiche (Quercus robur) und Flatter-Ulme (Ulmus laevis). Die Feldschicht setzt sich aus allgemein verbreiteten Waldarten zusammen, Feuchtigkeitszeiger fehlen.
Fauna
Das Gebiet stellt für den Fischotter (Lutra lutra) zwar einen wenig geeigneten Dauerlebensraum, dafür aber ein wichtiges Migrationsgebiet dar. Als Arten der wertgebenden Fledermausarten wurden Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus), Fransenfledermaus (Myotis nattereri), Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) und Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) festgestellt.
Von den Insekten gibt es Altnachweise des Eremiten (Osmoderma eremita). Aktuelle Erhebungen brachten bisher keine Wiederfunde. Durch Habitatbeeinträchtigung (Fällen von Bäumen, Umsturz eines Brutbaumes) können keine gesicherten Aussagen über ein gegenwärtiges Vorkommen getroffen werden.
Literatur: 21, 143, 186, 264
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Links / Dokumente
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.