Nordspitze der Peißnitz und Forstwerder in Halle (FFH0120)
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Größe [ha]: 23
Landkreise und kreisfreie Städte: Stadt Halle (Saale)
Verwaltungseinheiten:Einheitsgemeinde Stadt Halle (Saale)
Gebietsbeschreibung
Das FFH-Gebiet nimmt die Nordspitze der Saaleinsel Peißnitz sowie den gesamten Forstwerder ein und wird immer noch mehr oder weniger regelmäßig vom Saalehochwasser überflutet. Es umfasst das NSG Forstwerder und das NSG Nordspitze Peissnitz (Interaktive Karte der NSG).
Ausgewählte Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie
- Braunes Langohr (Plecotus auritus)
- Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)
- Fransenfledermaus (Myotis nattereri)
- Großer Abendsegler (Nyctalus noctula)
- Kleiner Abendsegler (Nyctalus leisleri)
- Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)
- Rauhhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)
- Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
Lebensraumtypen und Flora
Die Wälder des Gebietes werden durch Bestände des FFH-LRT 91F0 Hartholzauenwälder (15 ha) repräsentiert. In der Baumschicht treten Stiel-Eiche (Quercus robur), Feld- und Flatter-Ulme (Ulmus minor, U. laevis), Hainbuche (Carpinus betulus) und Winter-Linde (Tilia cordata) auf. Der Wald der Peißnitz ist aus parkartigen Strukturen hervor gegangen. Daraus resultiert das Vorkommen einer etwa 300 Jahre alten Stiel-Eiche, des mächtigsten Baumes im Gebiet. Auf den ehemaligen Park gehen auch die Vorkommen von Rotbuche (Fagus sylvatica) und Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) zurück. Die Verjüngung der Bestände weist eine deutliche Störung durch starkes Aufkommen von Spitz-Ahorn (Acer platanoides) und Schwarzem Holunder (Sambucus nigra) auf. In der Feldschicht der Bestände treten neben Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), Wald-Ziest (Stachys sylvatica), Echte Nelkenwurz (Geum urbanum), Gundermann (Glechoma hederacea) und Hain-Rispengras (Poa nemoralis) verstärkt nitrophile Arten wie Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata), Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), Kleb-Labkraut (Galium aparine), Rubrecht-Storchschnabel (Geranium robertianum), Kratzbeere (Rubus caesius) oder Brennnessel (Urtica dioica) auf. Weiterhin kann auf die Vorkommen von Bärlauch (Allium ursinum), Aufrechtem Glaskraut (Parietaria officinalis) und Vielblütiger Weißwurz (Polygonatum multiflorum) verwiesen werden.
Unmittelbar am Saaleufer stocken schmale Bestände des FFH-LRT 91E0* Weichholzauenwälder (0,3 ha). Die Baumschicht wird aus Fahl-Weide (Salix x rubens) aufgebaut. Die Feldschicht bestimmen die vorstehend benannten nitrophilen Arten, zu denen vor allem das Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea) tritt.
Die 1996 noch kleinflächig angetroffenen Brennnessel-Seiden-Zaunwinden-Saumgesellschaften (FFH-LRT 6430 Feuchte Hochstaudenfluren) waren bei aktuellen Kartierungen nicht mehr nachweisbar.
Fauna
Am Forstwerder existiert eine zumindest temporäre Ansiedlung des Bibers (Castor fiber). In den 1990er Jahren wurden auch Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus), Wasserfledermaus (Myotis daubentoni) und Großer Abendsegler (Nyctalus noctula) festgestellt.
Von den Lurchen kommt die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) vor. Des Weiteren liegen Nachweise des Eremiten (Osmoderma eremita) für das gesamte Gebiet einschließlich der Nordspitze der Peißnitz und des Forstwerders vor (B. Lehmann, mdl. Mitt. 2012).
Literatur: 21, 207, 212, 264, 368, 407
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Links / Dokumente
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.