Ihle zwischen Friedensau und Grabow (FFH0167)
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Größe [km]: 5
Landkreise und kreisfreie Städte: Jerichower Land
Verwaltungseinheiten:Einheitsgemeinde Möser; Einheitsgemeinde Stadt Möckern
Gebietsbeschreibung
Das FFH-Gebiet im „Burger Vorfläming“ besteht ausschließlich aus dem Gewässerlauf der Ihle und ihren unmittelbaren Ufer. Es erstreckt sich auf einer Länge von 4,8 km zwischen den Ortslagen Friedensau (Stadt Möckern) und Grabow.
Das Schutzgebiet befindet sich insgesamt in einem guten Erhaltungszustand. Um den Status quo zu erhalten, sind die Maßnahmen zur Gewässerunterhaltung auf ein notwendiges Mindestmaß zu begrenzen und jegliche Gewässerausbauvorhaben zu vermeiden. Die Galeriewälder sollen bei Erhöhung der Alt- und Totholzanteile erhalten und nach Möglichkeit in ihrer Breite ausgedehnt werden. Eine nachhaltige Beeinträchtigung für Fledermausarten verursacht die Zerschneidung des Gebietes durch die Bundesautobahn 2.
Ausgewählte Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie
Ausgewählte Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie
Lebensraumtypen und Flora
Die Ihle weist innerhalb des Schutzgebietes naturnahe Fließstrecken mit überwiegend sandigen Sohlensubstraten und begleitenden Galeriewäldern auf. Hier ist der FFH-LRT 3260 Flüsse mit Wasservegetation (1,9 ha) im gesamten Gewässerabschnitt des FFH-Gebietes entwickelt. Als charakteristische Fließgewässerarten kommen Berle (Berula erecta), Flutender Schwaden (Glyceria fluitans) und Einfacher Igelkolben (Sparganium emersum) vor, die auf Grund des hohen Beschattungsgrades jedoch nur geringe Deckungsgrade erreichen.
An den Gewässerufern sind Galeriewälder aus Schwarz-Erle (Alnus glutinosa), Stiel-Eiche (Quercus robur) und Hänge-Birke (Betula pendula) entwickelt, die dem FFH-LRT 91E0* Erlen-Eschenwälder (3 ha) zuzustellen sind. Die Strauchschicht wird von Hasel (Corylus avellana), Schwarzem Holunder (Sambucus nigra) und Eberesche (Sorbus aucuparia) gebildet. Charakteristische Arten der Bodenvegetation sind Gemeiner Frauenfarn (Athyrium filix-femina), Sumpf-Segge (Carex acutiformis), Winkel-Segge (Carex remota), Echte Sternmiere (Stellaria holostea) und Gemeiner Hopfen (Humulus lupulus).
Fauna
Der Biber (Castor fiber) hat sich mit einer Ansiedlung im Gebiet etabliert, wobei diese jedoch nur temporär besetzt ist. Fischotter (Lutra lutra) frequentieren zwar das Gebiet, das aber für eine dauerhafte Ansiedlung der Art eher ungeeignet erscheint. Das Fließgewässer mit seinen Galeriewäldern stellt ein sehr gut geeignetes Jagdhabitat für Fledermäuse dar. So konnten Großes Mausohr (Myotis myotis), Mops- (Barbastella barbastellus), Brandt-, Bart-, Wasserfledermaus (Myotis brandtii, M. mystacinus, M. daubentonii), Zwerg- (Pipistrellus pipistrellus) und Fransenfledermaus (Myotis nattereri) nachgewiesen werden. Quartierstrukturen fehlen jedoch weitgehend.
Die Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia) findet in Abschnitten der Ihle gute Habitatbedingungen vor und ist dort bodenständig.
Literatur: 264, 278, 407, 513
verändert nach:
Jentzsch, M. und Reichhoff, L. (2013): Handbuch der FFH-Gebiete Sachsen-Anhalts. Hrsg. Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Halle (Saale). 616 Seiten
Links / Dokumente
Gebietsbezogene Anlage (N2000-LVO)
Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen
Den Standarddatenbogen und die Meldekarte finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umweltschutz.